Erster Segeltag und „Reise nach Jerusalem“

14.07.2015 Nick holt frische Brötchen (beim Bäcker gibt es einen HotSpot!) und nur eine Stunde später als geplant legen wir in Heiligenhafen Richtung Laboe ab. Anfangs ist es diesig also wenig zu sehen. Die Kinder sind ganz aufgeregt, als sie die Seebrücke wiedererkennen, zu der wir gestern gelaufen sind. Dort gab es tolle Wasserspiele à la DaVinci (leider war es schon sehr spät und wir mussten zurück). Irgendwann wird es ihnen zu eintönig und sie ziehen sich ins Kinderzimmer (die Bugkabine) zurück. Wir hören ab und zu Streit ums Spielzeug, alles wie daheim. Der Wind erwacht nun auch und wir setzen die Segel. Die Windrichtung ist gut, wir können vier Stunden lang direkt unseren Kurs fahren. Dabei sind wir sogar schneller als mit dem Motor. Zum Mittagessen gibt es entspanntes Fingerfood (ja, wir haben dazugelernt J ) Wiener mit Brötchen und Obst. Leider schläft kurz vor Kiel der Wind wieder ein, wir müssen die Segel bergen und den Rest des Weges motoren. An der Einfahrt zur Kieler Förde werden wir angefunkt. Wir sind wohl dabei, in ein Sperrgebiet einzulaufen (ist in unserer Seekarte nicht verzeichnet). Uns wird gleich noch eine Kursänderung empfohlen, 15° nach Backbord, Danke, sehr nett. Später lesen wir im Aushang beim Hafenmeister, dass das Sperrgebiet erst seit 11.7. existiert, Puh!

Wir nähern uns dem Hafen, uns nähern sich vier Segelboote. Wir werden überholt und fühlen uns bedrängt (fehlen noch rotierende Harpunen und das Öl auf unserem Weg). Jeder will einen Liegeplatz ergattern! Es wird spannend, wie bei Reise nach Jerusalem oder Stuhltanz. Wir finden einen Platz zwischen hochglanzpolierten (wirklich!) schneeweiß-blauen Luxusyachten. Der Hafenmeister ist erstaunt, er dachte er hätte den letzten Liegeplatz dem Kunden vor uns verkauft. Ha! Wir dürfen bleiben und erkunden sofort das Gelände. Die Kinder toben sich auf dem Spielplatz aus. Auf dem Parkplatz fühlen wir uns wie vor einem Autohaus. Polierte Mercedes, BMW, Audi und im Hintergrund der Glasbau der Werft. Hier ist es etwas elitärer. Isa verbietet der Familie, draußen in Jogginghosen herumzulaufen.