Diesmal segeln wir – Boulogne-sur-Mer

08.08.15 Wir haben die Wahl zwischen gutem Strom und gutem Wind, und wir entscheiden uns für guten Wind. Gleich nach der Hafenausfahrt setzen wir beide Vorsegel. Wir segeln Schmetterling, den ganzen Tag.

Im Ärmelkanal ist alles easy. Die Dickschiffe sind im Verkehrstrennungsgebiet. Die Fähren von Calais nach Dover sind erstaunlich zahlreich, wir müssen aber nur zweimal ausweichen. Wir genießen den Anblick der Kreidefelsen bei Sonnenuntergang.

Dann folgt die Hafenansteuerung von Boulogne – im Dunkeln. Tausende Lichter, die Straßenbeleuchtung, Leuchtfeuer, die Hafenampeln (IPTS), aber mit Hafenhandbuch und Plotter bekommen wir das hin. Überraschung! Die Liegeplätze sind alle besetzt. Im Päckchen wollte uns keiner haben. Einmal werden wir sogar wieder verscheucht. Die Küstenwache schnappt uns einen Platz vor der Nase weg, grummel, an den Fischerbooten legen wir lieber nicht an, wer weiß, wann die in der Nacht losfahren. Wir entdecken schließlich ein riesiges Motorboot mit klettertauglicher Reling. Der Besitzer schaut nur kurz raus, sagt dass er um sieben Uhr losfahren will, dann lässt er uns machen. Nachts halb zwei gehen wir endlich schlafen.

 

09.08.15 Pünktlich um sieben Uhr legen wir vom Motorboot ab und parken um. Diese Idee hatten auch andere Päckchenlieger. Um zehn nach sieben sind alle Liegeplätze wieder besetzt. Nach dem Frühstück starten wir unseren Stadtrundgang. Wir können schließlich nicht nur von Spielplatz zu Spielplatz segeln, oder? Boulogne hat eine kleine aber sehenswerte Altstadt mit vielen Gärten. Spektakulär ist der Garten vor dem Rathaus mit dem Thema: Die sieben Todsünden. Da waren auch unsere Kinder begeistert von der Üppigkeit der Pflanzen, und der Accessoires. Die Burg wurde früher als Gefängnis genutzt und hat einen toll bepflanzten Burggraben. Mittags gönnen wir uns ein Menü im Restaurant, das entsprechend lang dauert. Isa probiert die Miesmuscheln und ist nicht so begeistert. Die Franzosen an den Nachbartischen essen riesige Mengen davon!

Am Nachmittag gehen wir zum Strand. Die Kinder biegen gleich zum Spielplatz ab. Es sind erstaunlich viele Kinder da, man merkt eben, dass heute Sonntag ist.

 

10.08.15 Wir haben im Vorfeld dieser Reise zu viele Reiseberichte gelesen. Die Angst vor Nahrungsknappheit macht uns zu Hamsterern. Wir kaufen im Supermarkt soviel wir tragen können, obwohl wir die zivilisierte Welt so schnell nicht verlassen werden. Der Kühlschrank schließt noch geradeso. Zum Abendessen gibt es frisches Baguette mit französischem Käse, sehr lecker.

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Kommentare: 1
  • #1

    Annett, Robert & Co (Montag, 17 August 2015 21:07)

    Hallo ihr 4,
    die Liegeplatzeroberung scheint ja gar nicht so ohne zu sein. Und kurze Nächte gab es scheinbar auch schon einige. Arme Isa, wir kennen doch dein Schlafbedürfnis! Aber dafür bekommt ihr ja auch viel Aufregendes geboten. Die Französisch-Kenntnisse sind auch wieder aufgefrischt; Französisch-Leistungskurs zahlt sich eben doch aus, nicht war ISA?!
    Wir fiebern auf Jakob's Schuleinführung hin, auch bei uns sind die letzten Kindergartentage angebrochen. Schon traurig! Ansonsten ist alles in Butter bei uns. Seid ganz lieb gegrüßt aus dem verregneten und nun endlich kühleren Eisenberg.