A Coruna

Der erste Hafentag ist wie immer geprägt von Aufräumen, Reparieren, Entdecken. Nick probiert bei wenig Wind von der richtigen Seite das Leichtwindsegel noch einmal aus. Wir können keine Dramen beim Bergen mehr gebrauchen. Ach soo funktioniert das also; ja, manche Bauteile entsprechen nicht mehr ganz der Originalkonstruktion. Wir müssen die Gebrauchsanweisung etwas modifizieren.

Nachmittags gehen wir mit den Laufrädern zum Spielplatz. Die anderen Seglerkinder sind auch schon da. Es geht sehr turbulent zu, alle Kinder haben starken Bewegungsdrang (und die Eltern Rededrang).

Wir gehen über den sehr schönen Platz von Maria Pita mit dem pompösen Rathaus und besichtigen zwei Kirchen. Eric besteht darauf. Er zeigt uns in der Kirche, wo es lang geht und fordert uns zum Leisesein auf. Es gibt hier sehr realistische Jesus-Darstellungen, nicht ganz Kinder-tauglich!

 

Am nächsten Morgen sieht man unseren Kapitän vor der Nemo-Bar herumlungern. Niedriger Alkohol-Pegel? Nick? Nein! Freies WLAN. Und alle anderen schlafen noch, die die Datenrate senken könnten. Endlich Neuigkeiten aus der Heimat und wieder WhatsApps.

Heute Vormittag bauen wir unser Beiboot das erste Mal auf. Bisher fuhr es in Original-Verpackung an unserer Steuerbordseite. Da wir noch nie vor Anker lagen, wurde es auch noch nicht benötigt.

Wir halten uns an die Gebrauchsanweisung und erinnern uns an das Video bei Youtube. Es klappt erstaunlich gut. Wir ernten viele neugierige Blicke, diese Beiboot-Version ist den meisten komplett unbekannt. Nach dem Zu-Wasser-Lassen rudern wir erstmal eine Runde. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Entscheidung. Das Boot ist geräumig und sehr stabil. Während des Mittagsschlafes der Kinder baut Nick mit Carlos Hilfe unseren Außenborder an. Die Probefahrt macht beiden sichtlich Spaß. Die Ehrenrunde mit den Kindern darf natürlich nicht fehlen.

Nach einem Zwischenstopp auf dem Spielplatz wollen wir heute mal auswärts Essen gehen. Die Spanier haben leider einen anderen Biorhythmus. Während wir um 19Uhr schon fast auf dem Zahnfleisch gehen, haben alle Restaurants noch geschlossen. Hier geht es erst 20Uhr los. Wir finden trotzdem etwas zu Essen, fragt lieber nicht was. (wenigstens nicht McDonalds)

Auf dem Rückweg ist auch Leben auf dem großen Maria Pita Platz eingekehrt. Jede Menge Kinder rennen herum, fahren Roller und sind unbeschwert. Unsere schließen sich natürlich diesem Treiben gleich an. Hier fahren keine Autos, das merkt man. Die Eltern sitzen entspannt in den vielen Restaurants auf dem Platz.

Es folgt ein Strand-Freitag mit unseren Mitsegler-Familien. Das hatten wir den Kindern versprochen. Kaum haben wir unser Gepäck ausgebreitet, sind unsere Kinder nackig und im Wasser. Haben wir erwähnt, dass es hier bitterkaltes Wasser gibt? Isa lässt lieber gleich alle Sachen an. Beim Picknick lernen wir ein paar einheimische Spezialitäten kennen, die wir auf dem Rückweg im Supermarkt sogleich für unser Abendessen besorgen.

 

Am Samstagnachmittag machen wir eine Wanderung zum großen Leuchtturm Torre del Hercules, der schon von den Römern erbaut wurde und immer noch in Betrieb ist. Ganz schön weit. Zur Belohnung gibt es Eis. Auf dem Rückweg schwimmen wir mit dem Strom. Alle Spanier sind auf dem Weg zur Innenstadt. Ach ja, 20 Uhr öffnen ja die Restaurants. Wir gehen zur MANGO zurück und bringen die Kinder früh ins Bett.

 

Der Sonntag soll auch nicht ungenutzt verstreichen. Wir wollen zum nahegelegenen Kastell. Ein Argentinier steht, genau wie wir, vor verschlossenen Türen. Sonntags ist halb drei Feierabend. Unsere Kinder sprudeln gleich los mit Tango und Bandoneon. Der Mann ist begeistert und die Kids gleich seine besten Freunde. So schnell geht das!

Gut, dann gehen wir eben zum Botanischen Garten. Diesmal schaffen wir es über den Spielplatz hinaus. Die Kinder sammeln eifrig Naturschätze (Hände-weise!), die wir dann leider Stück für Stück auf dem Rückweg verlieren.

Abends machen wir alles bereit für unsere morgige Weiterfahrt.

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Kommentare: 1
  • #1

    Elke und Rolf (Samstag, 19 September 2015 10:24)

    Es liest sich alles wunderbar was ihr so erlebt,macht und meistert. Wir sind so stolz auf euch und erzählen unseren Freunden eure Erlebnisse.wir waren jetzt 7 Tage mit der aida auf Ostsee Tour nicht mit euch zu vergleichen man wurde von früh bis spät verwöhnt .euch weiter eine gute Fahrt