Baiona 12.09. bis 17.09.15

Der Wecker klingelt mitten in der Dunkelheit und das Aufstehen um sieben fällt sooo schwer. Wir sind mittlerweile so routiniert, dass wir den Hafen sogar vor unserer angepeilten Zeit verlassen. Noch in der Ria Muros setzen wir unser Leichtwindsegel, schließlich sind wir ja wegen des Windes so früh losgefahren. Wir nehmen den Weg auf der Meeresseite der Inseln, fernab aller Gefahrenstellen und ohne Slalom um irgendwelche Felsbrocken. So segeln wir dahin bis der Wind nachlässt. Wir schmeißen den Motor an. Nach einer Stunde geht er mit einem hässlichen Geräusch wieder aus, von allein! Ohne Wind und Eigenantrieb treiben wir dahin. Mit etwas Strömung, einem Mini-Wind in unseren eilig gesetzten Segeln und Isas telekinetischen Kräften (haha) bleiben wir trotzdem auf Kurs, währen Nick in unserem Maschinenraum das Problem (Verstopfter Dieselfilter) fachmännisch behebt.

Unter Motor geht es an der Außenseite der Islas Cies vorbei. Riesige Felsen erheben sich und alles sieht recht kahl aus. Wir fragen uns, was diese Insel so populär macht.

Ein Foto von der anderen Inselseite klärt uns dann am Abend auf.

 

Im Hafen von Baiona suchen wir uns einen stadtnahen Steg und werden sofort vom Hafenmeisterassistenten an einen anderen Steg weiter außen verwiesen. Schwupps ist er auch dort und nimmt sogar unsere Leinen entgegen. So einen Service hatten wir bisher noch nie.

In der Zwischenzeit wird auf der SWEDE DREAMS ein BBQ vorbereitet. Wir werden sogar mit dem Schlauchboot abgeholt und zu ihrem Ankerplatz gebracht. Leider verabschiedet sich einer von zwei Reling-Grills (natürlich der mit den Steaks) mit einem leisen Zischen ins Meer. Verhungern muss trotzdem keiner. SEPTEMBER BLUE hat Salate und Muffins vorbereitet, außerdem gibt es Würstchen und Hamburger, dauert nur etwas länger mit nur einem Grill. Ein Regenschauer vertreibt uns, der Vorbote für die beiden Schlechtwettertage.

 

Sonntagmorgen fällt uns ein, sonntags ist ja alles zu. Der Gang zum Bäcker fällt heute aus. Zum Glück haben wir noch Baguette von Vorvortag. Wir helfen den befreundeten Yachten beim Anlegen im Hafen, die beiden kommenden stürmischen Tage wollen sie verständlicherweise nicht ankern.  Sophie verschwindet gleich zum Spielen.

Wir zelebrieren unsere letzten Nürnberger Würstchen aus Deutschland mit Kartoffelbrei, es ist ja Sonntag.

Wir besichtigen den Schiffsnachbau der PINTA, die nach Columbus’ Entdeckerfahrt hier in Baiona landete. Die bedauernswerten Seeleute hatten es ziemlich unkomfortabel. Sie mussten auf dem Deck schlafen. Hängematten gab es erst auf der Rückreise von Amerika. Die Kinder waren von den Menschenfiguren beeindruckt, vor allem von den Eingeborenen, wir vom Ruder (Pinne pur, ohne Hydraulik-Autopilot) und vom Bilgewasser. Dessen stinkender Geruch war ein Zeichen dafür, dass nicht viel Wasser ins Schiff kam. (Wir haben kein Bilgewasser…)

 

Montagvormittag eröffnet der Frisörsalon MANGO. Eric ist der erste Kunde. Er macht mit seinem Geheule nicht gerade Werbung für uns. Nick ist danach dran. Unsere Männer haben jetzt wieder richtige Sommerfrisuren. In Portugal soll es ja warm sein.

Am Nachmittag geht es zum Fort. Das hatten wir schon bei der Hafenansteuerung gesehen und sind sehr gespannt. Man kann dort auf den alten Mauern einmal rundherum spazieren und die Aussicht auf die Bucht und das Meer genießen. Unsere Kinder erfreuen sich an zwei alten Kanonen und vertreiben gleich alle Piraten. In einem Wachturm gibt es ein Echo, das wir ganz schön strapazieren. Innerhalb der alten Mauern sind jetzt eine Hotelanlage und ein Kiefernwald. Leider gab es keine geschichtlichen Informationen, schade.

Dafür reicht die Bewegung des heutigen Tages auch für den Dienstag. Bei Sturm und starkem Regen igeln wir uns in unserem Schiff ein.

Mittwoch gehen wir zum Wellen-gucken an den Strand. Da krachen ja ganz schöne Wassermassen an die Felsen, sehr beeindruckend. Bis morgen Nachmittag wird es sich draußen auf dem Wasser etwas beruhigt haben, hoffen wir. Dann dampfern wir zur Islas Cies. Wir haben unsere Navigations- und Ankererlaubnis für das Naturschutzgebiet ja nicht für umsonst.

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Kommentare: 1
  • #1

    Elke und Rolf (Dienstag, 29 September 2015 08:28)

    Hallo Ihr Lieben, haben wie immer sehnlichst auf Eure Nachrichten gewartet.Toll Isa,wie du Eurer Abenteuer dokumentierst ! Lesen es immer mit Begeisterung. So kann man einen kleinen Eindruck bekommen .Wir waren am Sonntag in Ilfeld und haben alles besprochen zur Reise nach Lancerote.Rolf freut sich schon sehr darauf.Und nun weiterhin eine ruhige See umarmen Euch ganz fest.