Lanzarote 25.10. bis 25.11.2015

Die ersten Tage im neuen Hafen verbringen wir wie immer mit Aufräumen, Wäsche waschen, Boot putzen (bei dieser Gelegenheit trägt Isa erstmals ihren Bikini, denn es regnet beim Deck schrubben, hahaha!). Aus dem Regen wird ein richtiger Wolkenbruch und das auf der Insel, auf der es sonst fast nie! regnet. Haben wir ein Glück! Wir machen es uns schön mit einem Mittagessen ohne Abwasch, Burger King hat eine Filiale direkt am Ausgang unseres Steges. Dann erkunden wir das Hafengelände und den Strand. Die Kinder toben dort übermütig herum und erfreuen sich am Sandburgenbauen.

Abends darf Sophie das erste Mal bei ihrer Freundin übernachten. Ganz aufgeregt und stolz zieht sie los mit Sack und Pack zu Lupita auf die SEPTEMBER BLUE. Am nächsten Morgen wundern wir uns über die Augenringe des Kapitäns. Die Mädels sind seit sechs Uhr munter und singen Kinderlieder. Sophie verfügt über ein beeindruckendes Repertoire wurde uns berichtet. Ansonsten hat alles geklappt.

Am nächsten Tag gibt es das große Abschiedsessen mit der Crew von SEPTEMBER BLUE beim Asiaten. Es war sehr lecker. Die Kinder durften schon eher vom Tisch aufstehen und herumtollen, so konnten wir in Ruhe zu Ende essen. An der Tür hatten wir beim Reingehen ein Schild gesehen, das 7% Rabatt mit der IKEA-Family-Card versprach. Isa kramt ihre sofort heraus. Leider kann der Angestellte damit nichts anfangen. Gemeint war nämlich die IKEA-Kreditkarte. Ach so.

 

Willkommen und Abschied

Am Mittwoch wird wieder aufgeräumt, denn heute kommen Opa Peter und Nick’s Onkel Rolf zu Besuch auf die MANGO. Die Kinder verbringen die Zeit bis dahin auf dem Spielplatz bei „Bürger Kim“. Dann ist es soweit. Welche Wiedersehensfreude! Mangels Zeit zum Kochen gibt es ausnahmsweise wieder Fastfood. Auf der SEPTEMBER BLUE werden die Vorbereitungen zum Ablegen getroffen. Wir streuen ein paar Gerüchte über das schlechte Wetter da draußen, leider lassen sie sich von ihren Plänen nicht abbringen. Sophie ist beim Abschied plötzlich sehr traurig, wir aber auch. Wir hatten zusammen eine wirklich schöne Zeit! Opa und Rolf trösten uns, oder vielleicht war es auch das Eis oder die Ablenkung beim Bummeln durch den Hafen. Am Abend lernen wir zwei neue Kinder von der SY ARAGORN kennen.

Unterwegs mit Peter und Rolf

Am Donnerstag fahren wir mit unserem Mietwagen nach Costa Teguise zu Peter und Rolf. Wir hatten unseren Kindern ein Bad im Hotelpool versprochen. Leider ist das Hotel eine „Kinderfreie Zone“. Das Nachbarhotel hat eine große Poollandschaft mit Liegen und Sonnenschirmen. Dorthin gehen wir vor jeder Tagestour ganz ungeniert und lassen die Kinder planschen. Sophie übt weiterhin Schwimmen und wird immer sicherer. Höherpunkt ist immer die Aquagymnastik.

Am ersten Tag besichtigen wir die Jameos del Aqua, eine Höhle mit See, der aufgrund der Regenfälle gerade Hochwasser hatte. In der Höhle lebt eine weiße Krebsart, die nur dort vorkommt. Auf der anderen Seite ist ein schön angelegter Pool. Leider fühlen wir uns um 9 Euro betrogen, denn dafür wurde uns sehr wenig geboten. Wir fahren aufs Geradewohl weiter Richtung Vulkan am Horizont und gelangen zum Aussichtspunkt Mirador del Rio. Von dort aus kann man kostenpflichtig zur Insel La Graciosa blicken. 200m weiter gibt es genau denselben Ausblick kostenlos.

Am zweiten Tag fahren wir zum Nationalpark Timanfaya. Der Weg führt uns durch schroffe Lavafelder, denn der letzte Vulkanausbruch liegt erst 250 Jahre zurück. In dem sehr interessanten Besucherzentrum wird uns der Vulkanismus anschaulich erklärt. Im Keller gibt es einen Simulator mit Rumpeln und Beleuchtung. Wir können die Ängste der Bevölkerung nachempfinden, die dies sechs Jahre lang ertragen mussten. Sophie kriegt hier auch Angst, Eric freut sich über das Feuerwerk. Wir fahren weiter und steigen in einen Bus um, der uns durch die Krater-Landschaft fährt. Beeindruckende Ausblicke, erstaunliche Farbenvielfalt, Krater, Lavaflüsse, Lavaformen. Anschließend bekommen wir eine Vorführung der hier vorhandenen Erdwärme. Zu Abend dinnieren wir beim Chinesen, zur großen Freude der Kinder gab es Eis als Nachtisch.

Wegen schlechtem Wetter, legen wir einen Tag Großelternpause ein. Mit unserem Mietauto machen wir einen Großeinkauf bei LIDL und erfreuen uns am deutschen Sortiment. Wir beobachten, wie die kleinen Segelboote von der „Minitransat“ rausgeschleppt werden, um eine Regatta über den Atlantik zu fahren. Sie sind nur 6,50m lang, haben keinen Motor und eigentlich auch sonst außer Segeln keinen Komfort an Bord. Das muss man mögen.

Heute geht es mit den Gästen zum Jardin de Cactus. Es handelt sich um einen nach den Vorstellungen des Inselkünstlers Manrique angelegten botanischen Garten. Sophie mag die Seerosen (ist doch gar kein Kaktus. Sophie: „Aber die sind doch rosa“), Eric die spitzen Stacheln, Isa den „schattenspendenden Baum“ und Nick steht auf den Säulenkaktus aus Mexiko.

An unserem letzten gemeinsamen Tag fahren wir nach El Golfo. Wir steigen hinab zum schwarzen Strand mit grüner Lagune. Es herrscht starke Brandung und wir werden beim Füße baden alle nasser als wir wollten. Die nächste Station ist Los Hervideros. Die Lava vom letzten Vulkanausbruch floss dort direkt ins Meer und bildet fast kristalline Formen. Das Meer hat dort einen Höhlengang frei gespült, durch den die Brandung eindrucksvoll hindurchtost. Das Lavafeld ein paar Meter weiter sieht dagegen aus wie ein Streuselkuchen. Abends heißt es Abschiedsessen. Wir hauen rein bis wir fast platzen. Die Kinder bekommen vier Kugeln Eis zum Nachtisch. Sophie hatte sich vorsorglich ein Eckchen freigelassen im Bauch.

Und so endet sie, die Woche mit unserem Besuch von Peter und Rolf. Es war eine sehr schöne Zeit. Die Kinder haben die ungeteilte Aufmerksamkeit in vollen Zügen genossen. Wir haben viel gesehen und erlebt. Dankeschön.

Eine Woche Pause

…bis der nächste Besuch kommt. Opa Peter hat uns Kastanien und Eicheln mitgebracht. Zufälligerweise befindet sich auch ein Kastanienbohrer an Bord der MANGO. Also werden fleißig Kastanienmännlein und Tiere gebastelt. Wir besuchen das Fort in Arrecife und sehen erstmals die Cochenille-Läuse, die den roten Farbstoff produzieren, der unter anderem Campari färbt. Ansonsten sind wir viel mit Laufrad und Roller unterwegs, zum Spielplatz oder zum Strand. Wir treffen endlich die VENGA wieder. Sophie hatte sich schon so lange auf Piet gefreut.

Unterwegs mit Oma Liane und Opa Bernhard

Wir treffen uns am späten Nachmittag am Strand. Unsere Kinder verlangen sofort ihren Anteil an Aufmerksamkeit und lassen die Erwachsenen kaum zu Wort kommen. Am nächsten Morgen werden noch schnell Laternen gebastelt, schließlich ist Martinstag und ein Laternenumzug Tradition (Hoffentlich hält der Kleber und wie soll da eigentlich Licht rein? So ein Selbstbau hat es in sich, und die Laternenleuchtstäbe sind nicht hier). Genießen wir also erstmal den Ausflug mit den Großeltern. Wir besichtigen die Cueva del Verdes, ein Höhlentunnelsystem, das früher der lokalen Bevölkerung als Versteck vor den Piraten diente. Sophie ist so beeindruckt von den Gruselgeschichten, dass sie regelmäßig den Puls der Felsen misst, ob der Vulkan auch weiterhin schläft. Das erste Wohnhaus in Lavablasen und das Wohnhaus von Cesar Manrique, dem Inselkünstler, der im Grunde die gesamte Insel gestaltet hat, wird von uns besichtigt. Wir fragen Eric, was er in den sehr abstrakten Wandbildern erkennt: „Nichts!“, Gnadenlos ehrlich, oder?

Los Hervideros und El Golfo wollen wir Liane und Bernhard nicht vorenthalten. Zwischendurch halten wir an einem schwarzen Strand und machen uns auf die Suche nach Edelsteinen. Hier gibt es nämlich Olivine. Wir sind auf jeden Fall erfolgreicher als bei der Bernsteinsuche an der Ostsee.

Unser Laternenumzug durch den Hafen zieht viele neugierige und neidische Blicke auf sich. Als Licht und Henkel dienen unsere Stirnlampen. Unsere Kinder haben ihren Spaß dabei.

Einen ganzen Vormittag und sogar noch länger als geplant dürfen Sophie und Eric mit Oma und Opa am Strand verbringen. Sie schaffen es, Unmengen von Sand an ihren Körpern zu akkumulieren. Anschließend wird im Hotel ausgiebig geduscht. Währenddessen zerlegen Nick und Isa mal wieder den Windgenerator. Leider sind sie noch nicht fertig damit, als der Rest der Familie wiederkommt. Nick wird nun von Opa Bernhard tatkräftig unterstützt, was beiden sichtlich Spaß macht. Isa, Liane und unsere Kinder gehen im Hafen bummeln und sehen sich die Demonstration einer Rettungsinsel an, was sehr beeindruckend war.

Wir lassen unsere schöne gemeinsame Zeit am Strand ausklingen und gehen dann in ein einheimisches Restaurant zum Abendessen. Leider sind Karte und Kellner spanisch. Wir bestellen nach dem Lotterieprinzip und sind überrascht, wie gut es schmeckt - trotz der schrecklichen Neon-Beleuchtung und der unbequemen Stühle.

Nun kommt der schwere Abschied. Der Urlaub hat den Großeltern und uns sehr gut gefallen, unseren Kindern hat es auch gut getan, mal so richtig verwöhnt zu werden. Danke für den Besuch!

 

Am 18.11. beobachten wir den Start der Atlantic Odyssee. Eigentlich sind wir froh, dass wir jetzt nicht über den Atlantischen Ozean fahren und die letzten Tage so unbeschwert waren. Am Nachmittag besuchen wir die SY VENGA. Die Kinder spielen, die Eltern quatschen. Schade dass die VENGA über den Atlantik will…

Wegen, „ach lass uns doch noch einen Tag hier bleiben“, verschieben wir unsere Weiterfahrt. Nach so langer Zeit in einem Wohlfühlhafen, kann man nicht so hektisch aufbrechen.

Rubicon 20.11.15 bis 25.11.15

Beim Ablegen haben wir Unterstützung von der Marina, die Nachbarn passen schon aus Angst um ihre Schiffe mit auf. So klappt alles wie am Schnürchen, trotz Windstärke fünf im Hafen. Isa rollt mit den Augen, was soll das denn erst draußen für ein Sturm werden! Dort kommt der Wind von hinten und hat nur 4bft. Die 20 sm segeln wir ganz entspannt und ziemlich schnell. Am Rezeptionsponton in Rubicon wartet schon ein Angestellter auf uns und unsere Leinen. Keine Ahnung, wie das zuging, aber irgendwie hat dieser Angestellte unsere MANGO zwischendurch noch vermessen. Ohne Hilfsmittel! Und er hat sich nur um fünf Zentimeter geirrt. DAS ist Augenmaß. Während wir bisher immer nach den Maßen in den Schiffspapieren taxiert wurden (die meistens abgerundet werden), arbeiten sie hier mit den tatsächlichen Maßen. Alles im bezahlbaren Rahmen, der Preis ist nun eben um zwei Euro pro Nacht höher. Dafür bekommen wir einen Nacht gratis und auf den Rest 10 Prozent Rabatt. Als wir an unserem Liegeplatz festgemacht haben, verlassen wir fluchtartig das Schiff mit Kurs auf das erstbeste Restaurant für ein spätes Mittagessen. Dann gehen wir zum nahegelegenen Pool, das schöne Wetter noch etwas ausnutzen. Zurück können wir nur noch schlendern, alle sind ziemlich erledigt.

Am nächsten Tag nutzen wir den Strand. Toller Sand, flacher Einstieg ins Meer, warmes Wasser. Die Mittagszeit treibt uns zurück. Später schlendern wir zum Aussichtspunkt, vorbei an vielen Geschäften durch eine künstliche Altstadt namens Rubicon Village, sehr angenehm.

Am Sonntag ist „schlechtes“ Wetter. Wir eröffnen die Weihnachtsbäckerei. Es werden Vanillekipfel gebacken und nebenbei ordentlich Teig vernascht. Verständlicherweise möchte niemand mehr etwas zum Mittag essen. Am Nachmittag laufen wir in die „Stadt“ Playa Blanca. Hier gibt es nur Hotels, Restaurants und Touristen-Läden – furchtbar. Zum Glück finden wir zu guter Letzt noch einen Spielplatz für die Kinder.

Fuerteventura 24.11.15

Heute wollen wir Fuerteventura entdecken, als Tagesausflug. Sooo wenig wird es ja dort nicht zu entdecken geben, wie die Dame in der Touristen-Info behauptet hat. Wahrscheinlich wollte sie uns auf Lanzarote halten. Pünktlich viertel elf holt uns der Lumpensammler-Bus ab und bringt uns und die Mitreisenden zum Fährhafen. Mit der Schnellfähre überqueren wir die 15 km nach Corralejo, der Bus fährt mit. Dann geht es los. Der Reiseleiter gesteht uns als erstes, dass es hier wirklich nicht viel zu sehen gibt, haha. Dafür erzählt er uns viel Interessantes über die Insel. Im ersten Ort gibt es Mittagessen. In Betancuria besuchen wir eine kleine Kirche mit sakraler Kunst. Ein Aussichtspunkt mit kleinen Streifenhörnchen ist unser nächster Stopp. Paraja erfreut uns mit einem Spielplatz, in Tuineje finden wir uns in einer Aloe Vera-Verkaufsveranstaltung wieder. Nick lässt seine verspannte Stelle massieren, verspürt jedoch keine endgültige Heilung. Deshalb können wir leider nichts kaufen, aber die WCs nutzen wir. Weiter geht es durch eine rötliche Mondlandschaft zu den Dünen von Corralejo, und schnell wieder auf die Fähre. Inzwischen ist es dunkel geworden. Gut dass wir nicht mit der MANGO hier waren.

 

Bevor wir am 25.11. Rubicon verlassen, müssen die Kinder noch etwas bewegt werden. Wir gehen noch ein letztes Mal zum Pool. Unsere beiden planschen vergnügt und ignorieren die Eiseskälte des Wassers einfach. Kurz bevor wir zurückgehen wollen, kommt eine deutsche Familie mit ihren drei Kindern (zwei davon so alt wie unsere). Sophie sucht Kontakt und wird fündig. Die Kinder tollen wild herum. Der Vater schwenkt abwechselnd alle drei Kinder durchs Wasser, was Sophie sehr genau beobachtet. Irgendwann sagt sie zu ihm: “So, jetzt kannst du mich auch mal hin- und herwirbeln!“ Uns ist das ein bisschen peinlich und wir raten dem Vater lieber ab, sonst kriegt er noch einen Bandscheibenvorfall.

Nach dem Mittagessen legen wir mit Ziel Las Palmas de Gran Canaria ab.

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Kommentare: 1
  • #1

    Elke und Rolf (Montag, 14 Dezember 2015 13:26)

    Hallo Ihr vier nun bei uns ist Stress pur,Weihnachten naht und vieles ist noch zu erledigen. Mal wieder sind Eure Berichte Klasse! Danke fürs schreiben, was uns immer wieder fasziniert. Hier ist Mistwetter es regnet und Schnee ist nicht in Sicht. Mal abwarten ob noch welcher zu Weihnachten fällt. Rolf ist immer noch so beeindruckt über das gemeinsame Treffen, freut sich auch, wenn das im Februar klappen sollte ,dann komme ich aber auch mit. Aber bis dahin ist es noch eine Weile.Nun wünsche ich Euch noch schöne Adventstage (im warmen denkt man auch an Weinachten)Liebe Grüße an die Kinder und last Euch ganz fest drücken und umarmen.Elke