Teneriffa 5. Teil, Las Galletas 14.2. bis 22.2.16

Las Galletas 14.02. bis 22.02.16

Durch unsere guten Beziehungen zur PANTA RHEI bekommen wir einen Liegeplatz in diesem Hafen. Hier liegen fast nur Charterschiffe, der Hafen ist sehr schwellig und die Toiletten renovierungsbedürftig. Das alles haben wir auf uns genommen für unseren Besuch. Nick’s Eltern feiern hier auf Teneriffa ihre Goldene Hochzeit. Sein Bruder Jens sowie Rolf und Elke sind auch mitgekommen. Das wird eine lustige Woche.

 

Die Überfahrt verläuft mal nicht wie im Bilderbuch. Der auffrischende Wind (Bft 6-7) beschädigt unser Genua. Die Achterliek-Kante ist auf etwa zwei Metern abgerissen, lässt sich sicher reparieren. Also fahren wir von nun an mit Fock und gerefftem Großsegel und kommen trotzdem auf Reisegeschwindigkeit. Nach dem Roque Rocha ist plötzlich Flaute. Auch kaum Wellen mehr, sehr angenehm. Im Hafen weiß erstmal keiner wo wir liegen sollen. Der Marinero entscheidet offenbar aus dem Bauch heraus. Der Liegeplatz ist so eng, dass unsere Fender fast abreißen, als sie am Steg hängenbleiben. Irgendwie quetschen wir uns halt rein. Die PANTA RHEI hilft uns beim Anlegen. Gleich anschließend übernimmt Ute unsere Kinder, während Ralf mit uns die Genua abschlägt. Natürlich verklemmt sich dabei irgendwas und Nick steigt fix in den Mast. Dunkle Wolken mahnen zur Eile. Mit Wind macht Segel- zusammenfalten keinen Spaß.

Am nächsten Tag bringt Nick das Segel zum Segelmacher. Erschütternde Neuigkeiten: Das Segel ist hinüber, unrettbar alt, die Reißprobe besiegelt das Urteil des Segelmachers. Thomas kommt später zu uns und nimmt Maß für ein neues Vorsegel. (Gut dass Euch das nicht mitten auf irgendeinem Ozean kaputt gegangen ist…)

 

Inzwischen kommt die ganze Verwandtschaft zur Begrüßung auf die MANGO. So eine Wiedersehensfreude! Geschenke und Mitbringsel und unsere aus Deutschland bestellten Dinge werden überreicht, Neuigkeiten getauscht, gelacht und gedrückt.

Mit dem Mietwagen geht es anschließend nach Los Gigantes. Dort fällt die Steilküste an manchen Stellen bis zu 400m ab Die Familie will hier schließlich auch etwas erleben. Dann besichtigen wir das Hotel. Eric springt in die Wanne, während Sophie sich im Hotelpool traut, ohne Schwimmhilfen zu schwimmen. Anschließend platzt sie fast vor Freude und schreit: „Ich kann schwimmen!!!“

Wir ziehen uns um und gehen alle neun zum Abendessen im Hotel. Wir fühlen uns wie im Schlaraffenland. Das ziehen wir jetzt jeden Abend durch, solange die Großeltern da sind. Auch dürfen unsere Kinder inkognito im Hotel schlafen.

 

Der Mietwagen von Jens ist groß genug für alle neun Familienmitglieder. Bei schönem warmen Wetter fahren wir Richtung Teide und müssen viele Radfahrer überholen. An einem Aussichtspunkt sehen wir einen als Guanche verkleideten Ziegenhirten. Sein kleines Zicklein darf Sophie mit dem Fläschchen füttern. In Los Roques gibt es mal wieder ein Parkplatzproblem, das wir aber mit etwas Geduld in den Griff bekommen. Die etwas wendigeren Familienmitglieder erklimmen den Aussichtspunkt und sehen das bekannte Fotomotiv Roque Garcia. Die Erosion wird dafür sorgen, dass dieser Felsen irgendwann der Schwerkraft nicht mehr widerstehen kann und umkippt. Hier gibt es ganz schön bizarre Felsformationen. Weiter geht es zum Teide-Besucherzentrum. Das fanden wir beim letzten Mal so gut, dass es die anderen auf keinen Fall verpassen dürfen. Auch sie sind hinterher begeistert. Ordentlich herumgeblödelt wird in der Mondlandschaft Minas del Torre. Die Steine sind sehr leicht. Die Asche lädt Eric zum Spielen ein, zumal der Wind die leichteren Bestandteile eindrucksvoll davonträgt. Auf dem Rückweg verpassen wir eine Abzweigung und nehmen ungewollt die kurvigste Strasse Teneriffas. Dort werden wir von Radfahrern überholt. Heute schläft Jens mit auf der MANGO, ihm gefällt’s und uns auch.

 

Der nächste Tag ist trübe und windig. Wir fahren zur Masca-Schlucht. Hier ist es beeindruckend eng, steil und grün. Trotz Regen, Sturm und Wolkennebel fahren wir die ganze Strecke. Teilweise liegen große und kleine Brocken von Steinschlägen auf der Straße. Im Dörfchen regnet es erstmal heftig, aber dann bietet sich doch noch die Gelegenheit, die Umgebung ein wenig zu erkunden. Wir zeigen unseren Verwandten noch Garachico mit seinen gepflegten Häusern und der alten Hafenanlage. Das Wetter ist immer noch so ungemütlich, so dass der Rückweg zum Hotel recht zügig verläuft. Beim Abendessen im Hotel ist heute „Kanarischer Abend“. Die MANGO-Crew beendet am Abend ihre Steuererklärung.

 

Am Tag der Goldenen Hochzeit von Hannelore und Peter essen wir ausgiebig zu Mittag in einem wunderbaren Restaurant. Der anschließende Verdauungsspaziergang führt die Strandpromenade entlang, wird jedoch von einer Regenfront sabotiert. Wir flüchten in eine Strandbar und lassen uns dort nieder. Es gibt Cocktails für alle. Zurück im Hotel ist schon wieder Abendbrotszeit, uff, eigentlich sind wir noch satt. Wir essen natürlich trotzdem. Danach ist Kinder-Disco. Unsere Kinder machen prima mit und haben viel Spaß. Die Hälfte der englischen Lieder kennen sie bereits.

 

Die Rückgabe der Mietautos in Los Christianos verbinden wir mit einem ausgiebigen Spaziergang zurück nach Costa Adeje. Die Strandpromenade ist stark besucht, die Sonne brennt und wir laufen insgesamt drei Stunden. Am Hotelpool erwarten uns Elke und Hannelore mit geschmierten Brötchen. Dann fallen beide Kinder in tiefen Schlaf. Nachmittag geht der Großteil der Sippe in eine Cocktailbar auf der Strandpromenade, der Hotelpool wird ausgiebig genutzt und natürlich das Hotelbuffet.

 

Beim morgendlichen Brötchenholen wird Nick von einem jungen Mann angesprochen, ob er nicht Lust auf eine Segeltour hätte. Seine Antwort verblüfft den Fragesteller, Nick sieht anscheinend nicht wie ein Segler aus. Das Sonntagsfrühstück verlegen wir auf Montag, damit Sophie es nicht verpasst.

Mit dem Bus geht es zum Hotel. Die Großfamilie belagert den Hotelpool. Die Kinder baden und schwimmen. Schließlich weint Eric bitterlich, weil seine Schwimmhilfen kaputt sind, nachdem er vorher draufgesprungen ist. Es gibt nach der abendlichen Völlerei einen großen Abschied und für uns eine Busfahrt durch die Dunkelheit nach Las Galletas. Sophie wundert sich: “Ach so sieht also die MANGO aus!“ Sie war ja die ganze Woche nicht da.

Das war eine turbulente, aber schöne Woche. Wir hoffen, es hat der ganzen Familie genauso gut gefallen.

 

„Die Chinesen sind ja sooo blöd“ jammert Sophie, als von ihrem 1€-Handy die Antenne abgeht, was für ein Drama!

Den letzten Tag in Las Galletas nutzen wir für einen Einkauf bei LIDL. Dort muss Nick sich mit tausenden von Briten um die Ware balgen. Die Bushaltestelle liegt etwas abseits und die Busse fahren nicht nach Plan. Es dauert also mal wieder länger als geplant. Inzwischen schaukeln die Kinder auf dem Spielplatz bis die Kette kracht. Eric kann jetzt ganz alleine schaukeln und das stundenlang. Und Sophie macht mit. Zusammen haben sie richtig Spaß, bis ein anderes Kind kommt…

 

Reparaturen

Isa wollte nur mal kurz den Kühlschrank saubermachen, es wird mal wieder eine Riesenaktion daraus. Der Ablauf vom Kühlschrank wird neu abgedichtet. Die Flüssigkeit tropfte nämlich immer in die Bilge. Weil Nick gerade am Werkeln mit der Dichtmasse ist, verfugt er die ganze MANGO neu. Weiße Fugen machen schon was her in Küche und Bad! Dann entdecken wir Undichtigkeiten am Wärmetauscher des Kühlschranks, auch hiervon rührte die Feuchtigkeit in der Bilge. Das Leck wird abgedichtet und nun ist alles wieder schön trocken. Der Wärmetauscher tut seine Arbeit wieder hocheffektiv und der Kühlschrank dankt uns mit einem niedrigeren Stromverbrauch. Das hat sich doch gelohnt!

Ein paar Tage später kommt Ralf von der MALWIEDER zu uns und prüft unsere Funkgeräte. Er hat dafür ein spezielles Messgerät und ist mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Wir senden mit viel zu wenig Leistung. Die Fehlersuche ergibt einen Kurzschluss in einem Stecker, der daraufhin neu verlötet wird. Die Antenne ist auch schon etwas angegriffen, eine Neue ist hier in Santa Cruz aber nicht zu finden. Na gut, dann bringen wir eben die alte, jetzt leicht verbesserte UKW-Antenne wieder an. Die Sendeleistung ist okay, könnte aber besser sein. (Ein weiterer Punkt auf unserer To-do-Liste!)

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Kommentare: 1
  • #1

    Matthias (Donnerstag, 14 April 2016)

    Wenn man eure ganzen Blogs ließt könnte man denken, ein Schiff ist auch nur ein Haus. Es gib immern was zu tun, aber fertig wird man nicht.
    Wir wünschen euch weiterhin einen schönen Urlaub.

    Dein Bruder mit Familie