La Palma 13.03. bis 10.04.2016

La Palma 13.03. bis 10.04.2016

 

 

 

Wir legen am frühen Nachmittag in San Sebastian ab und fahren in den Süden La Gomeras. In Valle Gran Rey ankern wir in einer spektakulären Bucht die rundherum von hohen Felsen umgeben ist. Hier schaukelt es mehr als auf dem Meer, aber das halten wir aus. Wir essen Abendbrot, bringen später die Kinder zu Bett und schlafen selbst noch ein wenig. 23 Uhr fahren wir weiter. Wir können die ganze Nacht hindurch segeln. Angespannt sind wir, weil wir an einem Kap vor starken Winden gewarnt wurden, die schon einige Segel zerrissen haben. Bei uns passiert irgendwie gar nichts. Der Wind wird nur unbedeutend stärker. Nach dem Punta de Fuencaliente ist der Wind dann plötzlich ganz weg. Wir motoren bis zum Hafen und haben schon mal einen guten Blick auf La Palma mit seinen irrsinnig vielen Bananenplantagen. Unser Steg im Hafen ist anscheinend der belebteste. Wir sehen gleich bekannte Gesichter oder werden wiedererkannt. Viele Franzosen und Schweizer gibt es hier.

 

 

 

Im Laufe des Vormittags bringt jemand seinen Mietwagen zurück, den wir sogleich bekommen. Wir fahren nach Süden zum Leuchtturm Faro de Fuencaliente. Der alte Leuchtturm ist beim letzten Vulkanausbruch verschont geblieben, mittlerweile aber außer Betrieb und durch einen moderneren ersetzt. Im Leuchtturm unten drin können wir einen tollen Meeresfilm sehen (Schützt die Meere!) und nebenan in der Saline Meersalz kaufen, das seltsamerweise anders zusammengesetzt ist, als das Salinensalz aus Lanzarote. Durch riesige Bananenplantagen geht es zum Vulkan San Antonio. Hier informiert uns ein interessantes Besucherzentrum über Vulkanismus (kennen wir ja schon). Ein kurzer Weg auf dem Kraterrand entlang führt uns zu einem Aussichtspunkt, von dem man den Vulkan Teneguia sehen kann.

 

Am Folgetag besuchen wir das Besucherzentrum der Caldera de Taburiente in El Paso. Dort erfahren wir, dass unsere anvisierte Wanderung erst nach 16 Uhr 30 möglich ist, weil wir keinen Parkplatz reserviert haben. Schade. Dafür erfahren wir noch einiges über die Flora und Fauna und die Entstehung der Caldera. Leider war der Dokumentar-Kinofilm gerade zu Ende, was zu Verdruss bei unseren Kindern führte. Wir probieren es beim Mirador Los Brecitos. Erst fahren wir kurvig hinab in die Schlucht, halten kurz auf einem trockenen Flussbett (mit dem gehetzten Gefühl, gleich kommt die Flut…) und fahren dann auf der anderen Seite noch kurviger hinauf zum Aussichtspunkt. Dort essen wir Mittag-Brot und fahren dann dieselben kurvigen 15km wieder zurück. Auch eine Art von Wanderung, oder?

 

Weiter geht es nach Norden zum Roque de los Muchachos, dem höchsten Berg von La Palma. Hier oben stehen sicher zwanzig Teleskope, wir sind ja über den Wolken. Vereinzelte Schneehaufen laden unsere Kinder zum Spielen ein, mit kurzen Sachen und ohne Mütze, Sophie hätte gern Handschuhe angezogen. Der Gipfel hat noch nahe Nebengipfel, die man in wenigen Minuten erwandern konnte. Wir genießen die Aussicht in die Caldera. Wir können sogar den Gipfel des Teide auf Teneriffa sehen. Der Rückweg ist wieder sehr kurvenreich. Wir haben die Nase voll von den Kurven!

 

Zurück auf der MANGO werden wir von den französischen Nachbarn zur Crêpes-Party auf dem Steg eingeladen. Es gibt eine Gas-betriebene Crêpes-Platte und zwei Riesentöpfe mit Teig. WOW! Jeder kann drauf tun, was er will. Eine Spezialität aus der Bretagne, so wird es uns erklärt. Die Kinder finden Kontakt zu anderen Kindern und tollen ausgelassen auf dem Steg herum (zur Entspannung der elterlichen Nerven natürlich mit Schwimmweste). Wir lernen an diesem Abend viele neue Freunde kennen, einen Amerikaner, einige Schweizer, viele Franzosen, die zu späterer Stunde sogar die Instrumente hervorholten und schöne, traurige französische Seemannslieder sangen… .

 

Der Kontakt zu den neuen Kindern wird gestärkt. Unsere spielen jetzt gern und öfter draußen auf dem Steg. Ursina (7) und Jonas (4) von der SY PINUT sind aus der Schweiz. Es gibt also keine Sprachbarriere zu überwinden. Wir Eltern finden es sehr entspannend, wenn sich alle selbst beschäftigen. Tolles neues Gefühl. Sophie darf sogar einmal bei Ursina auf dem Schiff schlafen. Am Strand treffen wir uns auch öfter.

 

 

 

Wir fahren mit dem Bus nach Santa Cruz de La Palma (dauert zwei Stunden). Dort schlendern wir durch die Fußgängerzone, suchen erfolglos nach Kindersandalen finden aber einen tollen Spielplatz. Im Marinemuseum waren wir dort auch. Die Stadt wird sehr häufig von Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Das merkt man auch an der Dichte der Tinnef-Läden. Also fahren wir wieder zurück. Die Kinder finden es so spannend, auf den Tunnel zu warten. Erst kommt der kurze und dann der lange Tunnel.

 

 

 

Wieder motorisiert, besuchen wir noch einmal das Besucherzentrum in El Paso. Isa organisiert den Dokumentarfilm auf Deutsch. Jetzt sind beide Kinder wieder glücklich. Dann fahren wir weiter zum Bosque de los Tilos. Dort folgen wir einem nicht ausgeschilderten Wanderweg entlang eines Baches. Er führt durch eine enge Schlucht und durch unbeleuchtete Tunnel. Wie aufregend! Auf Empfehlung von Claudia und Friedrich von der SY EDEN hatten wir Stirnlampen dabei. Das machte die ganze Sache noch viel aufregender! Am Ende des Weges finden wir einen Wasserfall. Alles ist hier feucht und tropft. Die Vegetation mutet tropisch an, toll.

 

Wenn wir einmal in der Gegend sind, schauen wir in Charco Azul auf das Meeresschwimmbecken (war kein Badewetter) und am letzten Aussichtspunkt des Tages auf Drachenbäume und diverse Büsche. Der Rückweg führt durch 17 Tunnel (Sophie hat gezählt) direkt nach Puerto Tazacorte zurück.

 

Hoppla, schon Ostern!

 

Gründonnerstag ist hier schon ein halber Feiertag. Nick musste auf die Ladenöffnung warten und die Hafenmeisterin kommt heute auch nicht.

 

Samstagvormittag bemalen wir endlich die ausgepusteten Eier. Aufgespießt ergeben sie unseren Osterstrauß. In Spanien gibt es keine Ostereier. Die Kinder sind besorgt, ob der Osterhase an sie denkt. Sophie malt ihm ein Bild mit der MANGO und bunten Eiern drauf. Der deutsche Osterhase soll dem spanischen Hasen einen Schnellkurs verpassen im Eierfärben und Verstecken. Guter Plan.

 

Ostersonntag beginnt zuerst mit langen Gesichtern. Sophie lässt ihre Blicke schweifen auf dem Weg vom Kinderzimmer zum Elternbett und ist dann bitter enttäuscht, dass der Osterhase nicht da war. Verschlossene Türen und Fliegengitter vor den Fenstern halten eben auch Hasen draußen. Die Eiersuche auf dem Deck der MANGO ist eine blitzschnelle Sache. Sophie hat mittlerweile geübte Augen und ist schnell fertig mit ihrer Seite des Schiffes. Eric genießt mehr und freut sich ausgiebig über jedes gefundene Ei. Auch drei Wochen später erzählt er noch voller Freude, an welcher Stelle ein Ei lag. Das Mittagessen lassen wir ausfallen, weil die ganze Familie zuviel Teig genascht hatte. Dafür vertilgen wir später den noch warmen Kuchen. Die Zeitumstellung auf Sommerzeit verpassen wir diesmal völlig. Erst spät am Montag verstellen wir die Uhren (der Funkwecker empfängt keine Signale mehr) und weil wir am Dienstag früh Bus fahren wollen, müssen wir die neue Zeit auch leben. Das fällt uns schwer, wir kriegen aber den 10 Uhr Bus nach Los Llanos, wie geplant. Dort dürfen unsere Kinder sich selbst etwas kaufen. Sie entscheiden sich für Elsa-und-Anna-Sandspielzeug (ein lang gehegter Wunschtraum) und eine Pool-Nudel.

 

Wir haben auch Tazacorte besucht. Der kleine Ort ist schnell besichtigt. Das in Europa einzigartige Bananen-Museum klärt alle unsere Fragen, die sich beim Vorbeifahren an den Bananen-Plantagen aufgetan haben. Den Kindern wird es schnell langweilig, weil alle Informationen in ewig langen Texten versteckt sind.

 

 

 

Wir wandern einen alten Eselsweg entlang. Er führt an einer fast senkrechten Felswand (250m hoch) hinauf. Da wir aber auf die Empfehlung der SY MALWIEDER vertrauen, wagen wir es. Der Weg ist erstaunlich breit, hat auf der abschüssigen Seite sogar ein kleines Begrenzungsmäuerchen und steigt serpentinenartig an. Unterwegs sehen wir einige Höhlen, die nur durch Gitterstäbe verschlossen sind und anscheinend immer mal wieder bewohnt werden. Wir laufen fast zwei Stunden hoch. Kurz vor dem Ziel beobachten die Kinder lieber die Eidechsen, oder ärgern sie. Isa läuft noch bis zum Aussichtspunkt und „Gipfelkreuz“. Der Weg hinunter dauert nur 45 Minuten, ist jedoch etwas schwieriger, weil rutschige Steine und lose Kiesel überwunden werden wollen. Der Weg führt uns direkt in eine Pizzeria, das haben wir uns heute alle wirklich verdient!

 

 

 

Am letzten Abend gehen wir mit der Familie der PINUT an den „geheimen“ Strand. Man erreicht ihn nur durch Klettern über riesige Steine. Alle Kinder fiebern den ganzen Tag der 17 Uhr-Marke entgegen, dann wollen wir nämlich zu unserem Picknick aufbrechen. Vorher wäre der schwarze, feine Sand viel zu heiß. Das Klettern geht erstaunlich gut, auch mit Gepäck. Eric ist auch recht geschickt geworden. Die Kinder spielen am Strand, besetzen eine Höhle und toben viel. Richtig Hunger hatten sie vor lauter Tatendrang nicht, dafür konnten wir Großen richtig zulangen. Den Kletter-Teil des Rückweges konnten wir vor Einbruch der Finsternis hinter uns bringen. Danach war alles wieder gut.

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Elke und Rolf (Samstag, 30 April 2016 13:50)

    Hallo ihr lieben wir sind von unserer großen Reise über den Atlantik wohlbehalten zurück.Wir haben auch vieles erlebt,gesehen und viel dabei gestaunt.Aber was soLL ICH GROß SCHREIBEN EURe Dokumentare sind viel interessanter.musten dabei auch viel an euch denken,wieviel Mut und Vertrauen auf einander abgestimmt sein muss ,ist meine Hochachtung an Euch.Wir wünschen euch allen eine gute Überfahrt Last euch ganz fest umarmen und an die Kinder liebe liebe Grüße Bis bald Elke und Rolf

  • #2

    Jeannine Prüfer (Dienstag, 17 Mai 2016 21:19)

    Hallo ihr Lieben ... Wir senden euch liebe Grüße aus Eisenberg. Seit langem hab ich mal wieder eure Reiseberichte gelesen und bin total baff was ihr alles erlebt. Nele wird morgen staunen wenn ich ihr die Bilder von Sophie und Eric zeige und vor allem die Fotos vom Karneval auf Teneriffa ! Ich finde es sooo toll was ihr als Familie erlebt und freue mich auf weitere aufregende Berichte ... Unsere Kinder schlafen schon , denn morgen heißt es wieder Schule und Kindergarten für die kleinen Mäuse. Viele Grüße senden euch die Prüfers !!!

  • #3

    Sy Traumtänzer (Freitag, 27 Mai 2016 20:56)

    Hallo ihr vier!Herzlichen Glückwunsch zu eurer Atlantiküberquerung! Wir wünschen euch eine ganz tolle Zeit auf der anderen Seite des Atlantiks!Alles Gute!die Traumtänzer