Überfahrt zu den Kap Verden 23.04. bis 30.04.2016

Fahrt zu den Kap Verden 23.04. bis 30.04.2016

 

Wir ziehen unser Sonntagsfrühstück der Einfachheit um einen Tag vor und essen aus Bequemlichkeit im Restaurant zu Mittag. Dort treffen wir einen ausgewanderten Deutschen, der uns noch ein paar interessante Einblicke auf die Insel und ihre Bewohner gibt. Außerdem winkt er uns beim Ablegen, wirklich nett. Die nächsten acht Tage werden wir auf See verbringen. In Grunde ist es eine Generalprobe für längere Törns. Der Kürze halber schreiben wir nur die Highlights auf.

Nach unserem Start gegen 14 Uhr befinden wir uns sehr lange im Windschatten der Insel. Wellen haben wir natürlich trotzdem. Mit unserem Leichtwindsegel kommen wir gut vorwärts, auch wenn der Wind sehr labil ist, auch über Nacht.

Ein Riesentanker zieht dicht vor uns durch. Nick hatte ihn angefunkt, ob er uns gesehen hat. Eric sagt: „Das ist aber ein großes Schiff. Das fährt da hinten zu den Sonnenstrahlen.“ Kurz vor dem Frühstück entdeckt Sophie Delfine. Wir haben kein Angelglück, obwohl wir drei Köder hinter uns herschleppen. Sind die Fische hier etwas so schlau und durchschauen uns?

Wir kochen unsere Nudeln mit Meerwasser. Sie werden auch weich, sind nur leider total versalzen. Beim nächsten Mal nehmen wir doch noch Süßwasser dazu. Die zweite Hälfte Nudeln am Folgetag haben wir mit Eiern gebraten. Das hat das Salz etwas abgemildert.

Nick ruft: “Fisch!“ zur mittagsschlafenden Isa, die etwas Zeit zur Verarbeitung dieser Information braucht. Nick holt die Handangel ein und zieht einen kleinen Mahi-Mahi an Bord. Wir geben ihn zurück ans Meer und hoffen, dass er weiter schwimmt. An der anderen Handangel ist auch ein Mahi-Mahi. Dieser wird von Nick filetiert und ist am nächsten Tag unser leckeres Mittagessen. Unsere Kinder freuen sich sehr über den Fang, die blutigen Details ersparen wir ihnen.

Das Duschen war eines der großen Highlights. Wir wollten ja sparsam mit dem Wasser umgehen. Also haben wir es geschafft, die gesamte Familie mit gerade mal drei Litern zu duschen, mit abseifen und Haare waschen. Der Drucksprüher hat das Wunder der Sauberkeit ermöglicht. Wir haben auf der ganzen Strecke nur etwa 50 Liter Wasser verbraucht und hätten überhaupt nicht sparen brauchen. Den Wasserverbrauch auf längeren Strecken zu überwachen ist aber auch mal interessant. Mit der Energie sind wir super hingekommen. Sonne und Wind haben immer ausreichend nachgefüllt.

Mit der Segelstellung experimentieren wir ein wenig herum. Die Bedingungen dafür sind ideal. Beispielsweise haben wir das Leichtwindsegel mit unserem Großbaum ausgebaumt. Jetzt kann es nicht mehr auf die andere Seite wandern, schlägt weniger und steht auch bei noch weniger Wind stabil. Ein prima Tipp von der MALWIEDER.

 

Irgendwann macht man sich Gedanken, wann kommen wir an. In der Nacht? Der Hafen von Mindelo enthält einige unbeleuchtete Wracks. Dann müssen wir bummeln. Das fällt sehr schwer, denn der Wind kehrt wieder zurück. Wir schaffen es, mit zwei bis drei Knoten dem Ziel entgegenzudümpeln, frustrierend, findet Isa. Im Kanal zwischen den Inseln kann einen der Düseneffekt gut und gerne mal mit 50 kn Wind erwischen. Wir hatten nur 20 kn und freuen uns darüber. Eine Stunde nach Sonnenaufgang erreichen wir den Hafen. Bekannte Gesichter nehmen unsere Leinen entgegen und verraten uns die aktuelle Uhrzeit. Wir verstellen die Uhren um zwei Stunden zurück. Die Entfernung nach Deutschland beträgt nun 5000 km.

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