Fernando de Noronha 18.05. bis 20.05.2016 und Fahrt nach Jacaré

Fernando de Noronha (Brasilien) 18.05. bis 20.05.2016

 

 

 

Nach dem Frühstück bauen wir unser Beiboot auf, diesmal auch mit dem Elektromotor, packen Dokumente und die Badesachen ein und fahren zum Strand. Wir finden recht schnell den Port-Captain, ein sehr freundlicher und hilfsbereiter Mann. Er serviert uns einen winzigen Zucker mit Kaffee und den Kindern kaltes Wasser. Wir freuen uns über die Klimaanlage in seinem Büro, da wir uns respektvoll in lange Hosen gekleidet haben. Er leiht uns sogar etwas Geld, damit wir den Bus zum Geldautomaten bezahlen können. Dann organisiert er ein Treffen der anderen Behörden für zwei Uhr Nachmittag in seinem Büro und macht Mittag.

 

Nick macht sich auf die Jagd nach Geld, während sich die Kinder am Strand tummeln. Der Sand ist fein, ohne Muscheln oder Steine, glasklares Wasser und angenehm warm. So verbringen wir die Zeit bis zu unserem Termin und stehen pünktlich vor der Tür des Port-Captains. Keiner da! Sein Kollege lädt uns an der Strandbar zum Eis ein. Nick bekommt später auch ein Eis. Dann stellt sich heraus, dass alle sehr pünktlich waren, nur unsere Uhren liefen noch auf Kap-Verden-Zeit!

 

Zuerst kommt die Dame von der Policia Federal (Immigration), sie stempelt unsere Pässe und gibt uns die „Passes de Entrada“. Die beiden Herren von der Marine geben uns ein furchtbar wichtiges Dokument für die MANGO, auf dem zukünftig jeder Port-Captain seinen Stempel hinterlässt. Es sieht aus, wie ein selbsterstelltes Word-Dokument, gut aufheben. Den Zoll können wir hier nicht abarbeiten, trotzdem sind wir sehr zufrieden.

 

Den Rest des Tages verbringen wir am Strand, essen im günstigen Strandrestaurant, gönnen uns eine schöne kalte Kokosnuss. Gegen 17 Uhr fahren wir zurück zum Ankerplatz, denn 18 Uhr geht die Sonne unter. Sophies sandiges Haar wird noch eine Dreiviertelstunde ausgebürstet. Als die Kinder im Bett sind, fällt auch bei den Eltern der Hammer.

 

 

 

Nick erwacht pünktlich zum Sonnenaufgang und ruft: „Aufstehen, der Tag ist hier kurz!“ Wir nehmen den Inselbus kurz nach neun und fahren nach Remedios. Zuerst kommt ein Spielplatz in Sicht, nichts wie hin. Nick probiert die Bank im Ort, leider erfolglos. Wir laufen durch dichten Wald zu dem Fort, das wir schon vom Ankerplatz aus sehen konnten. Ohne Dach, mit halbbewachsenen Mauern und frisch gemähtem Rasen, ein sehr romantischer Ort. Im Innenhof stehen Bäume mit riesigen Blättern und einer Schaukel an seinem dicken Ast. Der örtliche Strand wird ausprobiert. Herrliche Umgebung, bunte Fischlein, die wir beim Blick durch unsere Taucherbrillen beobachten können. Beim Verlassen des Strandes spült uns der Regen in das hippste Restaurant der Insel. Dort speisen wir fürstlich. Mit dem Bus fahren wir zum Visitors-Center in Tamar. Dort erfahren wir viel über Schildkröten, wie sie sich vermehren, die Gefahren von Lichtverschmutzung (die frisch geschlüpften Schildkröten kriechen in Richtung des hellsten Horizonts, dort finden sie normalerweise das Meer und sind sicher), und Plastikmüll im Meer.

 

Im Supermercado stehen wir vor leeren Regalen („wie in Russland“), das nächste Versorgungsschiff kommt in zwei Tagen. Fernando de Noronha ist DAS Traumziel schlechthin und wird hauptsächlich von reicheren Brasilianern und frisch verheirateten Paaren besucht. Der Zugang zur Insel wird streng limitiert und die Preise sind gepfeffert…

 

Wir hängen noch einen Strandtag an. Den Nationalpark sparen wir uns, wir hätten dreimal 180 Reais zahlen müssen, um dafür Delfine und Schildkröten zu sehen. Die Delfine bringen hier ihre Jungen zur Welt und sind in einer Bucht wirklich zahlreich vertreten, Schildkröten werden wir im Verlauf unserer Reise ebenfalls noch sehen. Vormittag können wir beim Schwimmunterricht der einheimischen Kinder zusehen. Die hatten richtig Spaß dabei! Sophie hätte am liebsten mitgemacht. Eric lässt sich mit seinen Schwimmhilfen treiben, bei jeder Welle zwei Meter hin, zwei Meter her, sehr kraftsparend. Im knietiefen Wasser schwimmt ein kleiner Rochen. Nick schnappt sich die Taucherbrille und probiert sein Glück bei ein paar Felsen in der Nähe. Er schießt ein paar Fotos, um die Familie teilhaben zu lassen, gesehen hat er jedoch noch viel mehr!

Wir bereiten unsere Abfahrt vor, Boot zusammenfalten, aufräumen. Bis morgen früh um sechs dürften wir bleiben, wir fahren aber schon kurz nach ein Uhr los.

Fahrt nach Brasilien 21.05. bis 23.05.2016

 

 

 

Der Wind ist unbeständig, zwischen null und 5 bft. Das bedeutet viel Arbeit. Isa ist seekrank, Nick hat Durchfall (als einziger), der kleine Fisch an unserer Angel darf zurück ins Meer. Am zweiten Tag haben wir Südwind, blöd, wir wollen ja nach Süden. Wir fahren Am-Wind-Kurs, leider verlässt uns jetzt auch die schöne Strömung. Wir sind nur noch 2 bis 4 kn schnell. Dafür gab es eine wunderbare Vollmondnacht. Schluss mit Romantik! Um irgendwie bei Tageslicht und Stillwasser anzukommen, starten wir den Motor. Das verkürzt die berechnete Ankunftszeit um fünf Stunden. Unser Ziel heißt nicht mehr Salvador de Bahia sondern Jacaré. Morgens ist Land in Sicht. Das Meer verfärbt sich türkis, es wird etwas trüber. Und mit einem Mal verändert sich der Geruch der Luft. Das ist wohl der Duft Brasiliens! Dann erreichen wir das betonnte Fahrwasser, die Einfahrt in den Fluss Paraiba. Die Tonnen liegen seitenverkehrt, hier wird rot und grün vertauscht, im Vergleich zu Europa, darauf waren wir aber gefasst. Die Sandbank mitten im Fluss war gut zu erkennen. Dann erreichen wir Jacaré und ankern erstmal. Unsere Funksprüche bleiben unbeantwortet. Die essen sicher noch Mittagessen. Dann wird Nick mit dem Dingi zur Liegeplatzbesichtigung abgeholt und auch wieder zurück zur MANGO gebracht. Schnell friemeln wir Leinen und Fender zurecht und gehen Anker auf. Am Steg haben wir drei Helfer. Wir müssen uns gut festmachen, denn der Fluss hat tidenbedingt eine starke Strömung, bis zu 5 kn.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Elke und Rolf (Dienstag, 05 Juli 2016 16:10)

    Hallo Ihr habt jetzt das Landleben auch mal wieder erlebt hoffe-es hat auch euch wieder gefallen und ihr habt (in, um und außen ) im Land viel sehen können .Es ist jetzt schon 1 Jahr her und ihr habt euer Vorhaben bis jetzt toll gemeistert.Vielleicht klappt es ja das wir dann in die Karibik kommen können.Ihr schippert ja hochwärts in die Karibikinseln. Es gibt ja so viele schöne Inseln dort,einige von ihnen haben wir ja schon besucht.Hoffen das alles weiter gut läuft drücken und umarmen euch und liebe Grüße aus Nordhausen.