Recife und Olinda 06.07. bis 09.07.2016

Recife und Olinda: 06.07. bis 09.07.2016

 

 

 

Wir sind heute sehr schnell und schaffen es um 8 Uhr von Bord zu kommen. Alle Busverbindungen klappen problemlos und nach etwas mehr als einer Stunde sind wir am Fernbusbahnhof von Joao Pessoa. Beim Kauf der Busfahrkarten nach Recife  werden jedoch unsere Reisepasskopien nicht anerkannt! Laut Reiseführer würde sich sogar jeder Polizist damit begnügen. Ohne Original läuft trotz Diskussion nichts, auch nicht am Nachbarschalter. Also nimmt Nick kurzerhand ein Taxi, holt die Pässe und ist nach einer Stunde wieder zurück. Der Bus fährt zweieinhalb Stunden, dann steigen wir in die Metro, um vom Gewerbegebiet in die Innenstadt zu gelangen. Die ganze Fahrzeit über laufen etwa 20 Händler in der Metro von einem Ende zum anderen und preisen lauthals ihre Waren an. Besonders stark vertreten: Agua gelada, kaltes bzw. gefrorenes Wasser für 1 Real, aber auch Chips und Nüsse, Ipod-Kopfhörer, CDs und viele andere Snacks. Die letzte Etappe bis zum Hotel legen wir mit dem Bus zurück. Kurz vor unserer Haltestelle bietet uns eine Frau ihre Hilfe an, dadurch fahren wir leider zu weit und müssen noch ein ganzes Eckchen laufen. Nach dem Einchecken im Hotel erkunden wir die Umgebung zu Fuß. Wir schaffen es in einer Regenpause bis zur Strandpromenade, leider hohe Wellen und Surfverbot wegen Hai-Angriffen. Aber es gibt hier viele Spielplätze und immer wieder Regenschauer.

 

 

 

Stadtbesichtigung in Recife. Dazu begeben wir uns mit dem Bus in die Altstadt, steigen direkt am Kilometer Null aus, dem Ursprung von Recife auf der Praca Marco Zero. Ein Stückchen weiter finden wir den Torre Malakoff, zuerst ein Hafenwachturm, dann Waffenlager und nun ein Kulturzentrum. Anschließend gehen wir zur Synagoge (mit Museum, wir sehen sogar eine echte Thora). Unter den Holländern hatten die Juden in Recife alle Rechte. Später wurden sie von den Portugiesen unterdrückt und mussten fliehen, z.B. nach New Amsterdam, dem heutigen New York. An renovierten Altstadtbauten vorbei geht es zur Brücke Maurice de Nassau, der ältesten Brücke von Recife. Im Viertel Santo Antonio ist es wesentlich voller als in Recife Antigo, viel mehr Straßenhändler. Am Platz der Republik bewundern wir den Gouverneurspalast, das Teatro do Isabel und den Justizpalast. Der schöne Park zwischen diesen Gebäuden mit dem großen Affenbrotbaum ist leider geschlossen. Schade, wäre ideal zum Mittagessen gewesen. Bänke im Schatten sind in Brasilien anscheinend unüblich. Na gut, sehen wir uns das Kloster der Franziskaner mit ihrer goldenen Kapelle an. Im Kreuzgang gefällt es uns und wir pausieren. Am Platz der Unabhängigkeit war die Kirche geschlossen, In der Basilica do Nossa Senhora do Carmo fand gerade ein gut besuchter Gottesdienst statt. Langsam verlieren wir die Lust, denn es ist sehr warm, viele Menschen und einige der Sehenswürdigkeiten sind unauffindbar. Aber Markthallen gibt es hier auch, wie in Manaus, auch aus Frankreich importiert. Nach einer Shoppingtour besuchen wir noch das kostenlose Fort, welches das Museum für Stadtgeschichte beherbergt. Wir lernen, Recife erlangte Bedeutung durch den Zuckerrohrhandel und durch Baumwolle. Es wurde von Holländern gegründet und später von den Portugiesen übernommen. Danke das genügt. Den Bus zurück zeigen uns zwei einheimische Frauen. Erst geben sie uns eine Wegbeschreibung zur Haltestelle, als sie sehen, dass wir falsch gehen, rennen sie hinter uns her und führen uns lieber selbst, nett oder?

 

Olinda steht heute auf dem Programm. Wir erreichen die Stadt mit dem Bus. Beim Aussteigen bieten gleich mehrere Führer ihre Dienste an, was wir jedoch ablehnen. Die Altstadt ist recht übersichtlich. Zu sehen gibt es vor allem Kirchen und Klöster. Hervorzuheben ist die Igreja da Sé. Dahinter finden wir eine Terrasse mit tollem Meerblick und dem Bett, in dem 1980 der Papst geschlafen hat, als er hier war. Die Museen überspringen wir, sie haben eh geschlossen. Die Kirche der Barmherzigkeit öffnet nur einmal am Tag für 15 min. Wir sind gerade rechtzeitig dort und erleben die Mittags-Andacht der Nonnen. Schöner Gesang, schöne Kirche, nicht so protzig.

Der ehemalige Sklavenmarkt ist nun ein Tinnefmarkt. Das Benediktinerkloster ist auch geschlossen. Nach unserer Mittagspause treten wir den Heimweg an. Der Bus ist rappelvoll, aber selbst nach uns steigen noch Leute ein. Wir rutschen langsam nach hinten, können irgendwann bezahlen und sogar sitzen. Am Einkaufszentrum steigen endlich die meisten Leute aus. Wir gönnen uns ein Eis bei McDonalds. Eric beschwert sich: “Die haben das Klettergerüst einfach oben abgeschnitten.“ Mit Strand und Swimmingpool lassen wir den Tag ausklingen.

 

Den ganzen Vormittag planschen und tauchen die Kinder im Hotelpool, während Isa die Abreise vorbereitet. Die Rückfahrt verläuft problemlos, unsere Reisepässe hatten wir ja nun dabei. Abends sind wir zurück in Jacaré. Große Enttäuschung: der kleine Swimmingpool wird immer noch repariert.

 

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