Isla Lencois 30.07. bis 10.08.2016

Isla Lencois: 30.07. bis 10.08.2016

 

Den Vormittag verbringen unsere Kinder mit Austoben im Pool. Wir laufen noch ein paar Meter und verabschieden uns von AKKA und SAXXON 1. Pünktlich um 13 Uhr laufen wir aus. Nach einer Stunde Fahrt verlassen wir den Fluss Paraiba. Dann segeln wir bei 6 Bft Richtung Norden. Nahe der Küste und in der Dunkelheit tummeln sich einige Fischer in ihren winzigen Booten. Man sieht sie erst spät und im Radar sind sie unsichtbar. Nachdem wir Natal passiert haben, erreichen wir den Guyana-Strom und sind bis zu 10 kn schnell, hui! Dadurch holen wir ein Windgebiet ein, das wir passieren lassen wollten. Der Wind frischt auf 7 bis 8 Bft auf. Rückenwind, es ist nicht ganz so schlimm, wie wir dachten. Zwei Tage Schaukelei und Klatsche-Wellen von der Seite. Das Vertrauen in unsere MANGO ist weiter gewachsen. Rekord-Etmal von 183 sm geschafft. Am vierten Tag lässt der Wind endlich nach und am fünften fahren wir mit dem Leichtwindsegel und genießen die schönen milden Bedingungen. „Wir haben eine Ananas gefangen!“ ruft Eric. Leider nur die Schale, die wir selber gerade ins Wasser geworfen hatten. Auf dieser Fahrt haben wir kein Angelglück. Am letzten Tag müssen wir sogar wieder etwas bremsen, damit wir die Insel Lencois mit einlaufendem Wasser erreichen. Klappt alles. Am Ufer sehen wir leuchtend rote Ibisse, Mangroven und Dünen, Wow! Am Ankerplatz werden wir von zwei bekannten Schiffen empfangen und gleich per Funk mit Tipps und Infos versorgt. Wir freuen uns sehr, dass wir angekommen und nicht allein sind.
 

Am ersten Tag hier sind wir komplett mit uns beschäftigt. Vereinzelt umherspazierende schwarze Käfer lassen uns das schlimmste für unsere Lebensmittelvorräte befürchten. Wir räumen alle Fächer aus, prüfen, wischen, sprayen. Dabei finden wir sogar den Mückenschutz für unser Salonfenster, super. Die Käfer waren nur Überbleibsel, zum Glück. Wir springen alle mal ins Meer, müssen jedoch ganz schön aufpassen, weil gerade starke Strömung herrscht. Das Beiboot wird aufgebaut (dauert nur 15 min) und am Abend schauen wir mit den Kindern in den Sternenhimmel. Wir machen es uns auf dem Vorschiff gemütlich mit Kissen, Smartphone (Skymap) und Taschenlampen. Wir sehen die Milchstraße, zeigen den Kindern das Kreuz des Südens und das Sternbild Schwan. Außerdem geht Sophies großer Wunsch in Erfüllung eine echte Sternschnuppe zu sehen, es werden sogar zwei! Am nächsten Abend entdecken wir die Planeten Merkur, Venus und Jupiter, außerdem noch Mars und Saturn. Toll so viele Planeten an einem Abend, oder? Die wandern hier in Äquatornähe alle durch den Zenit.

 

Am nächsten Tag besuchen wir endlich die Insel. In der Poussada gibt es Mittagessen mit den üblichen Brasilien-Basics (Nudeln, Reis, Bohnen und Fisch) und einer extrem leckeren Schrimp-Soße. Außerdem erwartet unsere Kinder eine Riesenüberraschung: Ein Brief von den Kindern der SY RUSALKA, klar dass die Freude immens ist! Unsere Familie läuft anschließend durch das menschenleere Dorf (Siesta). Wir finden viel Sand, Holzhäuser mit Bretterzäunen, Palmen, wenige Ziegen freilaufend und Hühner, keine Autos, dafür einen Eselkarren. Nick findet drei Kokosnüsse, die jedoch am Ende zuwenig Flüssigkeit enthalten, um unseren Durst zu stillen.

Am Nachmittag vergnügen wir uns in den Sanddünen. Hier gibt es den reinsten, weißesten, feinkörnigsten Sand, fantastisch. Je nachdem ob man auf der Lee oder Luvseite der Düne läuft, sinkt man entweder bis zur Wadenmitte ein oder hinterlässt kaum Spuren im Sand.  Rauf und runter rennen und kugeln unsere Kinder, dann ziehen sie sich zurück und spielen im Sand, während wir Eltern das schöne Fußgefühl und den Ausblick genießen. Am Fuß der Düne finden wir ein 1 Real-Geldstück!

 

Am Strand gibt es auch allerhand zu entdecken, zuallererst den Schlick mit kleinen Krabben, ein toter Kugelfisch, eine vertrocknende Qualle, leider viele Glasscherben, zerrissene Fischernetze, blaue Plastikschnur, natürlich aber auch Treibholz und ein passender Stock für Eric ist schnell gefunden.

 

Die meiste Zeit des Tages kann man kaum etwas machen außer abwarten und baden, weil es einfach zu heiß ist. Deshalb fällt unser Spaziergang zum Meer in die andere Richtung sehr kurz aus. Schnell noch ein paar Kartoffeln und Bananen eingekauft und zurück auf die MANGO geflüchtet. Wir experimentieren mit Schokosoße. Sophie und Eric mögen sie zu Pellkartoffeln, auf Banane schmeckt sie auch. Wird Schokosoße das neue Ketchup? Schon wieder Brot gebacken, gefräßige Familie!

 

An unserem letzten Tag versuchen wir in diesem 200Einwohnerdorf unser letztes brasilianisches Geld auszugeben. In zwei Kleinst-Läden tun wir uns ganz schön schwer damit. Wir erstehen unter anderem die letzten Kartoffeln und Zahnpasta. Am Ende erreichen wir unser Ziel, alles Geld ausgegeben. Dann bereiten wir unsere Abfahrt vor, morgen geht es weiter.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Rolf und elke (Sonntag, 11 September 2016 18:47)

    Sitze bei uns im Garten und lese eure wunderbaren Berichte.Euch geht's gut das kann man auf den Fotos erkennen.ich freue mich für Euch . Wir haben am Donnerstag unser neues Wohnmobil abgeholt und nun sind wir dabei wieder alles reinzuräumen .sind in Gedanken bei euch .❤️

  • #2

    Familie Hüttner (Dienstag, 13 September 2016 07:30)

    Hallo ihr Lieben!
    Tolle Insel! Was die Temperaturen angeht, können wir aber fast mithalten. Wir erleben einen sehr warmen Spätsommer mit hitzefrei für die Kinder. Das Freibad hat leider schon zu aber die Grundschule macht heute Wasserspiele, da freut sich Jakob. Anna hat sich gut im Gymnasium eingelebt, heute schreibt sie ihren ersten Englisch-Test... Tierbesitzer sind wir jetzt übrigens auch; 2 Jahre betteln hat dann doch gefruchtet. Es sind kleine Farbmäuse geworden: Lotta, Frieda und Berta, die ganz vergnügt und ziemlich putzig sind