St. Vincent und die Grenadinen 05.12. bis 14.12.2016

Zusammen mit der MALWIEDER brechen wir auf. Wir stoppen noch einmal für fast zwei Stunden auf Sandy Island. Befreundete Segler hatten berichtet, dass es sich dort hervorragend Schnorcheln lässt. Auf der Insel finden wir einen „Kinderpool“, wo unsere Beiden spielen, während die Eltern Schnorcheln waren. Wir sind absolut begeistert, seichtes, klares Wasser, verschiedene Korallen, viele verschiedene Fische oder Fischschwärme, die in der Strömung zu dösen schienen. Wir hatten den Fotoapparat dabei…und wären so gern länger geblieben. Aber auch am nächsten Ziel drohen Overtime-Gebühren, wenn man zu spät ankommt. Also fahren wir halb segelnd halb motorend nach Clifton auf Union Island. Der Hafen ist nur schwer als solcher zu erkennen. Es kommt gleich ein freundlicher Muringbojenverkäufer, den wir jedoch vertrösten, falls wir nicht ankern können. Ralf und Inge von der MALWIEDER nehmen uns mit an Land zum Einklarieren. Der Zoll um die Ecke hat vor 10 min geschlossen (also 15 Uhr). Der Beamte schickt uns zum Flughafen und verrät uns sogar den Weg dorthin. Es sind nur 10 min zu laufen, der Papierkram dauert dann jedoch etwas länger. Die Formulare mussten in zigfacher Ausführung sein, zum Glück gab es Blaupapier! Dann schlendern wir alle durch den kleinen Touristenort Clifton, kaufen etwas Obst und Gemüse für die nächsten Tage und gehen zurück aufs Schiff.

 

„Der Nikolaus hat unsere Schuhe geklaut!“ sagt Eric beim Blick ins Cockpit. Nein, er hatte nur alles regensicher arrangiert und abgedeckt. Die größte Freude bereitete er unseren Kindern mit Äpfeln!

 

 

 

Wir gehen Anker auf und motoren gegen Wind und Welle zu den Tobago Cays. Die schwierigere Südeinfahrt war gar nicht so schwierig. Mit GPS und elektronischer Seekarte kein Problem. Die Riffe konnte man gut sehen, wenn man wusste, wo man hinschauen muss. Am Ankerplatz warteten bereits viele Katamarane und Segelboote. Wir ankern und schnappen sofort unsere Schnorchelsachen. Wir sind ziemlich enttäuscht. Verglichen mit Sandy Island ist das hier nichts. Dafür sehen wir eine Schildkröte, die sogar solange bei Isa wartet, bis Nick unsere Kinder vom Strand geholt hat. Später merken wir, dass die Isla Baradal das Schildkrötenrevier ist und dort eben kein Riff zu finden ist. Am Nachmittag versuchen wir unser Schnorchelglück vor der Insel Petit Bateau. Dort gefällt es uns schon besser. Rochen, Lobster, Papageienfische und andere bunte Fische sind hier zu sehen. Dank Neopren-Shorties musste keiner frieren.

 

 

 

Am nächsten Vormittag fahren wir zur kleinen Insel Jamesby. Dort besteigen wir den Hügel und genießen die Aussicht wie aus dem Reisekatalog. Anschließend vergnügen sich Sophie und Eric am Strand unter schattenspendenden Palmen. Ein kleiner Schnorchelausflug für uns Eltern war auch drin, die MALWIEDER passen solange auf die Kinder auf. Auf der Nachbarinsel finden wir eine Schaukel für die Kinder. Wir Erwachsenen lassen uns derweilen von den Sandfliegen fressen. Schon ist die schöne Zeit hier in den Cays zu Ende. Der Wind wird die nächsten Tage noch mehr auffrischen. Das bedeutet aufgewühltes, trübes Wasser und ungemütliches Ankern.

 

Auf nach Bequia (sprich: Beckwäj).

 

Die MALWIEDER startet eine Stunde vor uns und kann berichten, wie es „draußen“ so ist. Die Ausfahrt aus den Tobago Cays war auch nicht schwer. Wir wundern uns, warum hier so viele Schiffe verunglücken? Naja, Der Wind kommt von schräg vorne, Am-Wind-Kurs mit hohen Wellen, zwischen den Inseln werden wir ganz schön durchgeschüttelt, Kreuzsee. Die Küstenwache warnt auf Kanal 16 vor einem halben Katamaran, der hier irgendwo herumtreiben soll, man soll gut Ausguck halten. Karibik-Segeln ist wohl nicht ganz ohne. Die letzten Meilen motoren wir gegenan und schnappen uns den erstbesten Ankerplatz nicht gar zu weit von Stadt und Strand entfernt. Wir liegen in der Admiratlty Bay vor Port Elisabeth. Den Rest des regnerischen Tages verbringen wir gemütlich an Bord mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Die Nacht wird unruhig. Böiger Wind, Regenschauer, Fenster auf, Fenster zu, der Anker hält!

 

 

 

Nick wird morgens von Ralf zu einer ersten Stadterkundung abgeholt. Es ist aber noch so früh, dass alle Läden noch geschlossen haben. Später wagen unsere Männer den zweiten Versuch. Die Stadt ist recht übersichtlich. Die Highlights der Insel (kleines Fort, Schildkrötenaufzuchtstation, Mt. Pleasant und Friendship Bay) werden wir uns bei einer Inselrundfahrt binnen zwei Stunden anschauen. Nachmittags treffen wir häufig die Familien der Katamarane TRISMIC und FLIPFLOPS am Prinzessin Margaret Strand. Sophie freut sich über zwei neue Freundinnen, auch wenn sie kaum versteht was diese erzählen, auf Englisch.

 

Wir finden einen Baum unter dem jede Menge harter roter Samen („Money Seed“) liegen, die von Eric und Sophie emsig aufgelesen werden. Man kann diese zu Ketten auffädeln, wenn man sie durchbohrt.

 

Im Abendprogramm läuft der Reiseführerfilm „Fluch der Karibik“. Tortuga und Isla de Muerta scheinen uns keine karibischen Inseln zu sein. Außerdem ist dort immer schönes Wetter und kaum Wind. Das entspricht nicht unseren Erfahrungen. Obendrein wird dort immer mit vollen segeln geankert, möglichst neben oder auf einem Riff, KEIN LEHRFILM.

 

 

 

Ein kleines Wetterfenster öffnet sich, welches wir für die Weiterfahrt nach Norden nutzen wollen. Sonst hängen wir Weihnachten noch hier in Bequia fest (ohne Weihnachtsgeschenke).

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Elke und Rolf (Dienstag, 31 Januar 2017 14:28)

    Hallo Ihr Vier heute habe kurz Euren Kommentar gelesen und die Fotos dazu angeschaut,wie immer tolle Aufnahmen .Manchmal bekommen wir dabei auch Sehnsucht nach diesem schönen Fleck .Sonst ist zur Zeit alles wie gehabt.Viele liebe Grüße aus Nordhausen und last Euch wie immer aus der Ferne drücken

  • #2

    Robert, Jakob, Anna und Annett (Donnerstag, 02 Februar 2017 19:36)

    Hallo ihr Lieben!
    Ach, wie wunderschön entspannt ihr ausseht! Jetzt seid ihr so richtig im Genießer-Modus, nicht wahr?! Es ist ja aber auch so traumhaft an all diesen wundervollen Plätzen! Einfach mit den Fingern schnipsen und euch für ein paar Wochen begleiten, das wär's!
    Bei uns stehen die Halbjahreszeugnisse ins Haus und 1 Woche Ferien. Wir versuchen es mal mit Wintersport und fahren ein paar Tage ins Erzgebirge. Hoffentlich hält der Schnee noch!
    Wir grüßen euch ganz lieb und freuen uns über jeden neuen Reisebericht!