Panama, San Blas Inseln 15.07. bis 07.08.2017

Leicht verspätet legen wir ab zu dieser dreitägigen Fahrt. Die Crew der HIGGINS hilft uns mit den Leinen. Sofort nach Verlassen des Hafens beginnen die Schiffsbewegungen und bei der Hälfte der Crew setzt Seekrankheit ein. Das Wasser ist trübe und aufgewühlt. Es kommen uns Pflanzenteile und sogar Baumstämme entgegen, obwohl die Mündung des Rio Magdalena 20 sm entfernt liegt. Das muss ein mächtiger Fluss sein.

 

Eine Nacht mit viel Wetterleuchten liegt hinter uns. Tagsüber bauen sich die Wolken abwechselnd auf und wieder ab. Wir hören Donnergrollen, sehen aber keine Blitze. Entgegen der Wettervorhersage haben wir genug Wind zum Segeln. Später motoren wir bis zum Ziel. Unsere Batterien wollten geladen werden. Die Einfahrt zu der Inselgruppe Holandes Cays ist so breit, dass wir sie uns auch in der Nacht zutrauen. Die Luftfeuchtigkeit ist hier so hoch, da zeigt unser Superstrahler nur noch Nebel. Aber die Blitze erleuchten die Umgebung in kurzen Abständen und die Seekarten sind genau. Um Ein Uhr nachts fallen der Anker und wir in unsere Kojen.

 

 

 

Am nächsten Tag ankern wir um, vor BBQ-Island. Wir erkennen die Riffe gut im klaren Wasser, trotz Bewölkung. Wir kennen einige der hier ankernden Segelboote und lassen uns Revierinfos geben. Wir werden vor einem Krokodil gewarnt, welches bereits einen Hund gefressen hat und eine Frau attackierte. Wir hängen das Moskitonetz ins Cockpit und werden bei Sonnenuntergang von Sandfliegen überfallen. Nachbarn sehen das Krokodil in der Nacht um die MANGO kreisen, das verschlafen wir leider.

 

 

 

Mit dem frisch aufgebauten Beiboot fahren wir zur nahegelegenen Insel Banedup, die aus der Nähe betrachtet, gar nicht mehr so idyllisch ist. Es liegt viel Müll herum, der Strand ist schmal, viele Kokos-Palmen wurden gepflanzt (die Nüsse sind Nahrungsgrundlage der Einheimischen Kuna-Indianer). Unsere Kinder erklettern die Bäume, doch die Insekten vertreiben uns recht schnell. Zurück auf unserer MANGO besuchen uns Kunas mit ihrem Einbaum. Unser Spanisch ist recht limitiert, aber am Ende glauben wir, alles verstanden zu haben. Sie wollten die Ankergebühr kassieren und eine Quittung gab es auch.

 

 

 

Die nächsten Tage schnorcheln wir an verschiedenen Stellen des Riffs. Eric ist diesmal an Papa gebunden, da kann er träumen und Wassergymnastik machen und muss nicht immer ermahnt werden. Außerdem brauchen wir unseren kleinen Fischexperten in unserer Nähe. Es ist sehr schön, ein intaktes Riff zu sehen, tolle Korallen, Rochen, verschiedene kleine und große bunte Fische, Seesterne, Sanddollars. Auf dem Festland regnet es jeden Nachmittag heftig, auch Wetterleuchten ist zu sehen. Dieses Wetter erreicht uns meist nicht. Eine Kuna-Familie zeigt uns Molas, die wir erstaunlich schön finden. Später treffen wir uns mit anderen Familien am Strand, wow! 12 Kinder. Die BLACKBILLY schenkt uns Barrakuda-Filets von einem Riesenfisch. Danke, da brauchen wir uns keine Gedanken mehr um das nächste Mittagessen machen. Unsere Männer gehen ab und zu Müll verbrennen und räumen dabei gleich noch die Insel auf vom angespülten Abfall.

 

 

 

Bei gutem Wind segeln wir zu den Coco Banderas Cays. Als wir uns nähern, umfahren wir Riffe und erfreuen uns an Inseln wie aus dem Bilderbuch: Sandstrand, hellblaues Wasser und Kokospalmen. Als wir ankern werden wir direkt von Venancio, dem Master-Mola-Maker „überfallen“. Er zeigt uns viele aufwändige, wunderbare Stücke, da fällt es uns schwer Nein zu sagen. Die Versorgungslage ist hier besser, Fischer verkaufen uns ihre Lobster, mmmh! In schwimmbarer Nähe liegt die Paradiesinsel Dupwala. Ein schöner Seglertreffpunkt mit 2 Wasserlöchern, vielen Kokospalmen, schönem weißem Sandstrand und ohne Unterholz, also relativ Sandfliegenfrei. Danach waren wir in der Karibik die ganze Zeit auf der Suche.

 

Beim Schnorcheln sehen wir eine schwarz-weiß gefleckte Muräne und Eric entdeckt einen Lobster. Als wir zurückkommen, sehen wir am Strand ein Feuer brennen, Nick steuert gleich unseren Müll bei. Später turnen wir auf der Wipp-Palme.

 

 

 

Für dieses Riff ist die Sicht wegen der Bewölkung und des aufgewühlten Wassers eigentlich zu schlecht, aber auf Empfehlung schnorcheln wir dort trotzdem. Wir sehen zwei riesige Kugelfische aus ihren Felsverstecken schauen, großartig! Dann umrunden wir wacker unsere Paradiesinsel, an deren Luv-Seite das Meer kräftig nagt. Am Abend gibt es ein eindrucksvolles Gewitter mit viel Niederschlag. Das gibt ein tolles Badevergnügen im Regen/Süßwasser unseres Beibootes.

 

Nach einer Woche ziehen wir weiter zu den Eastern Lemmon Cays. Auf der Fahrt fangen wir einen Fisch und ein klumpiges Plastiknetz in unserem Propeller (Die Kunas werfen ihren Müll ins Meer, Müllabfuhr gibt es bei ihnen nicht.), zum Glück trägt die MANGO keinen Schaden davon. Der Ankerplatz ist von Inselchen umgeben, die alle mit modernen Häusern bebaut sind, und gut von Charterbooten besucht. Wir nähern uns der Zivilisation. Für das Betreten ihrer Insel kaufen wir zwei Kokosnüsse (als Eintritt), Eric planscht im Wasser und zeigt uns alle fünfzig hier lebenden Seesterne. Isa schlendert durch den Palmengarten, der etwa die Größe der Gärten unserer Großeltern zu Hause hat. Am nächsten Tag besucht uns Manolo, der Chief des Dorfes. Er erklärt uns die Situation seiner Dorfbewohner und bietet uns seine Dienste bei der Schiffsreinigung an. Enttäuscht hört er, dass Nick das kurz zuvor bereits selbst erledigt hat. Die Riffe hier sind öde, wir wimmeln einige Fischer ab, so richtig gefällt es uns hier nicht. Am Abend zieht wieder ein heftiges Gewitter über uns hinweg.

 

 

 

Im Reiseführer haben wir von einem Wrack gelesen, das in relativ flachem Wasser liegt. Nach dem Frühstück fahren wir los nach Dog Island. Dort sind viele Touristen, laute Musik, Wassertaxis, Restaurants…das genaue Gegenteil von den Holandes Cays. Leider werden wir von der Sonne im Stich gelassen, als wir zum Wrack schnorcheln. Es ist trotzdem spektakulär. An den Trümmern wachsen Korallen und viele Fische fühlen sich hier wohl. Wir sehen einen Riesen-Barrakuda und einen stattlichen French-Angelfish. Unser Eric wusste gleich Bescheid.

 

Da dieser Ankerplatz nicht sicher sein soll (Tagesankerplatz), fahren wir vor dem aufziehenden Gewitter weiter zu den Lemmon Cays. Der Ankerplatz ist verwaist, wir merken auch schnell, warum. Schlechter Halt und ständiger Verkehr von Wassertaxis. Nach einem kleinen Mittagessen brechen wir auf nach Chichime. Jetzt nieselt es die ganze Zeit, man sieht die Riffe sehr schlecht. Leider ist unser Tiefenmesser ausgefallen. Hier ist das Ankerfeld ziemlich voll, wir finden jedoch ein Fleckchen und sind zufrieden.

 

 

 

Nach einem exorbitanten Sonntagsfrühstück, versucht Nick den Tiefenmesser wiederzubeleben, leider ohne Erfolg. Es beginnt zu regnen und wir fangen etwas Wasser auf. Doch dann frischt der Wind urplötzlich auf 50 kn auf. Es ist die Hölle. Die Kinder kriegen Angst, weil wir Schräglage haben und packen vorsorglich ihre Rucksäcke mit Taschenlampe, Hasi und Tuchi. Als sich die Schiffe drehen kollidieren wir leicht mit unserem Nachbarn. Fender und Abstoßen verhindern Schäden. Dann treibt ein Schiff auf uns zu und trifft uns mit seinem Heck (dieser Fender ist geplatzt), Er trifft auch unseren Nachbarn, bevor sein Anker wieder greift und ihn stoppt. Als der Wind nachlässt, ankern wir um. Wir brauchen mehr Platz. Dieses Wetterphänomen tritt hier in den San Blas Inseln etwa alle 10 Tage auf und heißt „Chicosana“. Das war der einzige, den wir erleben.

 

 

 

Auf der Insel Uchutupu Pipigua gibt es Kuna-Brot und Kokosnüsse zu kaufen. Die Kinder tollen zwischen den Palmen herum und „pflanzen“ die kleinen Kokosnüsse in die Löcher der Krabben. Auf der anderen Insel Uchutupu Dummat gibt es einfache Backpackerunterkünfte mit Gemeinschaftsbad, Bar mit Fernseher und Mola-Laden. Bald geht es hier sicher so touristisch zu, wie auf den BVIs.

 

Wir passen das Veggie-Boot ab und können uns wieder ausgewogen ernähren. Als Sundowner gibt es Lemonade aus frischen Limetten.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    elkeund rolf (Montag, 13 November 2017 18:53)

    ja Hallo Ihr vier, nachdem wir so interessant und spannend eure wunderbaren Erlebnisse uns allen mitgeteilt haben ,freut es uns, das dieses Abenteuer sich doch gelohnt hat.Ja das Glück ist ein Mosaikbild,das aus lauter unscheinbaren kleinen Freuden sich zusammensetzt.
    Wir waren ja auch für ein paar Tage wieder mit dem Wohnmobil unterwegs,(3.Hochzeitstag.)Waren in Moritzburg bei Dresden,nur holte uns auch ein mächtiger Sturm ein,dabei ging unsere Antenne kaputt,aber alles ist zureparieren.Haben dann in Dresden Kultur gemacht.Ja gerade rief Peter an sind wieder zurück von den Azoren hat ihnen gut gefallen .Peters Zuckerwerte sind auch okay.So ihr vier passt weiterhin auf euch auf liebe grüße aus Nordhausen und last euch fest umarmen.