Deutschland vom 11.09. bis 28.09.2017

In den sechs Tagen seit unserer Rückkehr aus Mexico wird Wäsche gewaschen und getrocknet, Sophie wird krank mit hohem Fieber, Infos zur Kanalpassage werden gesammelt, Leihkoffer organisiert, ESTA für die USA im letzten Augenblick beantragt. Isa sortiert zwei Tage lang Dinge aus, die mit nach Deutschland sollen. Zum Glück gibt es eine Liste, auf der wir unsere Gedanken seit langem zusammengetragen haben. Wir bestellen viele Dinge zu den Großeltern, die wir hier gut gebrauchen können, beispielsweise die Schulbücher für Sophie. Mit vier schweren Gepäckstücken lassen wir uns diesmal mit dem Taxi bis zum Flughafen bringen. Unser Flug geht über Boston, wo wir drei Stunden zum Umsteigen haben. Dummerweise müssen wir den gesamten Immigrationsprozess incl. Fotos und Fingerabdrücken durchlaufen, obwohl wir nur umsteigen wollen und es gibt keine Extrawarteschlange für Umsteiger. Geradeso erreichen wir unseren Flieger nach Frankfurt. Die netten Flugbegleiterinnen von Lufthansa lassen uns die Aufregung rasch vergessen, wir dürfen als „Familie mit kleinen Kindern“ zuerst einsteigen. An Schlaf ist für die Eltern kaum zu denken, den Kindern macht die Enge nichts aus. In Frankfurt lässt uns der Pilot sogar einen Blick ins Cockpit werfen und die Kinder sind beruhigt, als sie sein gemütliches Bett sehen. Der Flugzeugkapitän muss schließlich auch mal schlafen. Nur ein Gepäckstück hat den Anschluss verpasst, wird aber zum Glück nachgeliefert. Bei der Autovermietung gibt man uns ein kostenloses Upgrade, zum Glück, sonst hätten wir unser Gepäck nicht verstauen können. Die Sitzerhöhungen für unsere Zwerge bekommen wir für je 10€ aus dem Baumarkt, statt für 15€ pro Tag! vom Autovermieter.

 

Die Fahrt auf der Autobahn ist recht ereignislos, eine Massenkarambolage (Segeln ist deutlich ungefährlicher), ein paar Baustellen. In Ilfeld werden wir freudig empfangen. Hannelore und Peter haben viel zu erzählen, Rolf und Elke schauen auch gleich vorbei. Wir versuchen gleich in den normalen Tagesrhythmus zu kommen und liegen abends hellwach in den Betten.

 

Eric wird krank mit Fieber, was ihn nicht daran hindert, seine Portion Klöße mit Gulasch zu verputzen, währen Sophie mit den Nachbarskindern herumtollt.

 

Die Oma hat für Sophie einen Tag in der örtlichen Grundschule organisiert und bringt sie am Morgen persönlich hin. Sophie findet sofort Freundinnen und fühlt sich pudelwohl. Zusammen mit dem Lehrer suchen die Kinder unsere besuchten Länder auf dem Globus. Als wir unsere Tochter abholen, wäre sie gerne noch länger geblieben. Das war eines ihrer Highlights unseres Deutschlandurlaubs.

 

 

 

Der nächste Stopp ist Eisenberg. Welche Wiedersehensfreude! Es fühlt sich für uns an, als wären wir nie weggewesen. Marie und David verwöhnen uns mit köstlichen Klößen und Rouladen, die Kinder toben drinnen und draußen. Schade, dass abends alle müde werden… Bei Annett und Robert geht das Verwöhnprogramm weiter, zusammen mit Claudia wird intensiv an unserem Heimweh gewerkelt. Dem Kindergarten statten wir auch einen Besuch ab, eine gelungene Überraschung für alle Erzieherinnen. Unsere Kinder mischen sich gleich unters Volk. Nach der Stippvisite beim alten Arbeitsplatz geht es weiter zu den Großeltern in Neustadt.

 

 

 

Opa Bernhard hat extra Urlaub genommen. Zusammen mit Oma Liane fahren wir in den Wald zum Bismarckturm. Ein kleines Picknick, Sichtung einer Blindschleiche und eine Handvoll Pilze für das Abendessen gesammelt und dann husch zurück zum Auto, bevor die dicke Regenwolke platzt. Wir besuchen die Uromas, die sich sehr über unser Wiedersehen freuen. Da das Wetter meistens schlecht ist, haben wir genügend Zeit, all die bestellten Dinge auszupacken und in Maßarbeit in unsere Koffer zu räumen. Wir nutzen jedes verfügbare Eckchen und Kilo aus.

 

 

 

Wir treffen die Crew der SEPTEMBER BLUE in Leipzig. Ihre Tochter Lupita feiert hier ihren Geburtstag. Das letzte Mal haben wir uns im Herbst 2015 auf den Kanarischen Inseln gesehen. Wahnsinn, uns nach all der Zeit wieder zutreffen! Wir haben uns viel zu erzählen. Sie wollen sogar Line-Handler (Helfer mit den Leinen) für unsere Panamakanaldurchfahrt werden. Das tun wir natürlich (vorerst) als Schnapsidee ab.

 

 

 

Schließlich fahren wir nach Greiz und besuchen Ronny und Jana, ihre Kinder und Eltern. Unsere Kinder fühlen sich hier wohl, denn natürlich gibt es jede Menge Spielsachen. Bei Ronnys Eltern werden wir zum BBQ eingeladen. Auch sie sind neugierig auf unsere Abenteuer. Bei Kaufland besorgen wir noch ein paar Schätze, Lebensmittel, die es in Panama nicht gibt, z. B. Aufbackbrötchen. Käse und Wurst trauen wir uns nicht mitzunehmen, auch da hätten wir großen Bedarf. Wir verpacken unsere Beute und schon ist die schöne Zeit vorbei. Unsere Rückreise steht an. Eigentlich schade, es ist ja schön hier, Deutschland ist sehr komfortabel und alle unsere Freunde, sowie Familie hier. Der Abschied fällt uns ganz schön schwer. Wir hatten eine tolle Zeit und wurden sehr verwöhnt. Danke Danke Danke!

 

 

Die Rückreise ist aufregend. Mitten in der Nacht fahren wir nach Frankfurt am Main. Kurz vor sechs sind wir bei der Autovermietung und geben den Wagen ab. In der Flughafenhalle frühstücken wir erstmal in Ruhe, bevor wir einchecken. Wir werden sogar vorgelassen, Family-Check-in. Sogar die Kuscheltiere der Kinder bekommen eine Bordkarte. Im Flieger verschenken die Flugbegleiterinnen Kartenspiele. Klar dass unsere Lieblings-Airline ab jetzt Lufthansa heißt. Fragt mal den Eric! In Erwartung langer Warteschlangen bei der Einreise stürmen wir in Washington aus dem Flugzeug, nur um dann eine halbe Stunde in einem Shuttle-Bus festzusitzen, grrr. Die Immigration geht schnell am Automaten. Der Beamte ist aber sauer, dass wir unsere Kekse nicht als Essen deklariert haben und sperrt unsere Pässe in eine orangefarbene Box, was uns direkt zur Spezial-Zollkontrolle führt. Sophie heult weil sie Angst hat, den nächsten Flieger zu verpassen und weil sie mal dringend muss. Die Zollbeamtin hat Verständnis und checkt nur das Handgepäck. Da hatten wir aber Glück: Die Koffer hätten wir nie wieder zugekriegt! Am Ende haben wir sogar noch eine Viertelstunde Zeit bis zum Einsteigen. Nick besorgt Dollar am Geldautomaten und Isa kümmert sich um das Problem von COPA-Airlines. Da wir kein Rückflugticket aus Panama haben, wollen sie uns nicht mitnehmen. In weiser Voraussicht haben wir aber unsere Bootspapiere mitgenommen, als Argumentationshilfe. Als diese kopiert sind, ist das Problem aus der Welt. Eine Stunde nach der Landung unserer Maschine sind wir bereits aus dem Flughafen raus. Keiner behelligt uns, da hätten wir doch den Rucksack voll Wurst laden können…Große Erleichterung, denn unser Taxifahrer ist auch pünktlich da, noch vor Mitternacht sind wir alle an Bord und im Bett.

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