Tahiti, Gesellschaftsinseln, Franz. Polynesien, 01.06. bis 12.06.2018

Auch auf dieser Überfahrt sind wir leider nicht allein unterwegs. Wir müssen die ganze Zeit auf ein amerikanisches Segelboot achten, das aus Energiespargründen sein Funkgerät ausgeschaltet lässt und in der Nacht ohne Positionslichter fährt. Da wären wir ihm doch fast draufgerauscht. Am dritten und letzten Tag der Überfahrt verlässt uns der Wind und wir motoren bis zum Ziel. Wir können Tahiti schon von Weitem sehen, das vielgepriesene Einkaufsparadies. Die Route führt am Point Venus vorbei, wo Captain Cook und die BOUNTY damals geankert haben. Natürlich sieht die Bucht ganz anders aus, als im Film. Wir ankern in Arue, die Bucht ist perfekt geschützt und wir liegen ruhig, wie auf dem Ententeich.

 

Gleich am nächsten Tag laufen wir die 500m zum Supermarkt um einzukaufen. Das Warenangebot ist überwältigend, fast wie in Europa. Wir müssen uns zurückhalten, um nicht in einen Kaufrausch zu verfallen. Zum Glück haben unsere Kinder ihre Kindergartenrucksäcke dabei und helfen uns beim Zurücktragen. Zur Belohnung besuchen wir am Nachmittag McDonalds für Milchshakes und einen Spielplatz. Leider gibt es hier kein WIFI, wie normalerweise in jeder Filiale überall auf der Welt. Dafür laufen hier Hühner mit Küken herum und picken die Krümel vom Boden, anstelle von Tauben, sehr exotisch.

Unser Versuch Internetminuten zu kaufen wird von unserem schlauen Telefon vereitelt, das das Popup mit dem Zugangscode blockiert. Bezahlt haben wir natürlich schon. Nachdem wir uns eine Nacht darüber geärgert haben, lässt uns die Bardame mit dem Anbieter telefonieren. Isa kramt ihr bestes Französisch heraus und lässt sich den Code buchstabieren. Wusstet ihr das Y auf französisch Ikreg heißt? Diese Gehirnsschublade war etwas verrostet… Wir sind wieder online.

 

Nun wollen wir aber wirklich nach Papeete. Beim Zoll ist noch etwas zu erledigen und die Stadt will erkundet werden. Naja, der Weg zum Zoll führt über schrecklich laute Straßen ohne Gehwege bei brennender Sonne. Dafür bekommen wir ein Dokument, das uns berechtigt, steuerfreien Diesel zu tanken. Danach besuchen wir das (klimatisierte) Perlmuseum, das direkt an die exklusiven Verkaufsräume von Robert Wans Perlenladen grenzt. Klein aber interessant. Vom Marché, der Markthalle waren wir etwas enttäuscht. Wir hatten auf gusseiserne Träger, wie in Manaus oder Point-à-Pitre gehofft und die Preise für einheimische Früchte waren gepfeffert. Die Kinder freuen sich sehr über die Spielplätze im Park, auch eine willkommene Ruheoase für uns Erwachsene. Ansonsten ist Papeete nicht gerade unsere Welt, zu laut, hektisch und dreckig. Okay, wir hatten das aus den vielen Schilderungen anderer Reisender schon herausgelesen, aber glauben konnten wir es nicht.

 

Bei unseren weiteren Besuchen im Supermarkt stellen wir fest, dass die Regale, die wir leer gekauft haben nicht wieder aufgefüllt wurden. Unsere Kinder parken wir in der Elektronikabteilung vor dem großen Fernseher, wo jeden Tag „Moana“ läuft. Das kennen sie jetzt fast auswendig. Unser Mittagessen ist jetzt immer sehr abwechslungsreich. Einmal gibt es sogar Tiefkühlspinat mit Kartoffeln und Ei, ein Wunschessen von unseren Kindern. Inzwischen wissen wir wo es kostenlos und unbegrenzt Leitungswasser gibt. Da können wir Wäsche waschen, das Boot putzen und die Kinder planschen lassen.

Noch einmal machen wir uns auf den Weg nach Papeete, diesmal per Anhalter, weil wir den Bus verpasst haben. Wir lassen uns im Touristenbüro noch ein paar schöne Ecken von Papeete vorschlagen. Dann Bummeln wir durch den Bougainville-Park zur Kanone der „Seeadler“ und gelangen zum wirklich schönen Garten der Nationalversammlung mit Seerosenteich. Unsere Suche nach einer bezahlbaren guten Kamera bleibt erfolglos. Unsere spinnt herum und ist unzuverlässig. Unsere Unterwasserkamera fotografiert nur noch mit Grauschleier. Irgendwie ist gerade der Wurm drin. Zur Not tut es ja noch unser Handy… Immerhin finden wir Wolle fürs Strickliesel.

Nach einem schönen Abend bei Rudolphe und Ingeborg, einem polynesisch-deutschen Paar, das wir im Supermarkt kennengelernt haben, verabschieden wir uns von Tahiti.

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