Moorea, Gesellschaftsinseln, Franz. Polynesien, 12.06. bis 19.06.2018

Auf dem Weg nach Moorea ist fast kein Wind. Also fahren wir die ganze Strecke unter Motor. Auf halbem Weg sehen wir plötzlich, wie ein Schiff Leuchtraketen und andere Seenotsignale abfeuert. Das sind auch viele Leute drauf. Pflichtbewusst ändern wir unseren Kurs und Isa macht sich Gedanken, wo die vielen Schiffbrüchigen untergebracht werden sollen. Nach aufregenden Minuten erfahren wir, dass es sich um ein Schulschiff handelt, welches den Umgang mit Seenotsignalen übt. Der Stein der uns vom Herzen fällt war riesig.

Die Küste von Moorea ist sehr schön, auch die Cooks-Bay, die wir links liegen lassen. Wir ankern in der Opunohu-Bay, wo Cook damals tatsächlich geankert hat.

Den Nachmittag verbringen wir auf einem kleinen Trimm-dich-Pfad an Land.

 

Am nächsten Morgen tauschen wir die Schulbücher spontan gegen unsere Wandersachen. Die Segler, mit denen wir verabredet sind, sind nirgends zu entdecken, deshalb biegen wir zum Tropical Garden ab. Wir müssen einen steilen Berg erklimmen und werden mit dem Anblick schöner tropischer Pflanzen belohnt. Es gibt auch ein Gewächshaus mit Vanille-Orchideen. Leider blühen sie gerade nicht. Dafür sehen wir die unreifen Früchte, die uns an grüne Bohnen erinnern.

Hinter dem Garten führt ein Pfad zu einem kleinen Wasserfall. Dorthin können die Kinder schön klettern und balancieren. Sie haben sich vorgenommen mit trockenen Füßen anzukommen, wir müssen nämlich mehrmals den kleinen Wasserlauf überqueren. Das erfordert ein gutes Maß an Geschicklichkeit. Der Wasserfall hat etwa 8m Fallhöhe, immerhin.

Nach dem Brotbacken stellen wir fest, dass wir (also um genau zu sein ISA!) vergessen haben, ein wenig Sauerteigkultur abzunehmen für das nächste Brot. Scheibenkleister!!! Klar dass wir ab jetzt alle deutschsprachigen Boote intensiv nach ihren Brotbackgewohnheiten ausfragen, in der Hoffnung auf Ersatz. So kommt man auch ins Gespräch…

 

Die Wanderung zum Aussichtspunkt zwischen der Cooks-Bay und der Opunohu-Bay hatten wir uns ganz fest vorgenommen. Wir tuckern mit unserem Beiboot bis zum Ende der Op.-Bay und laufen dann auf der Straße, entlang von Pferdekoppeln, Kuhweiden und Ananasfeldern. Teilweise erinnert uns die Szenerie stark an Mitteldeutschland. Kiefernwälder mit Bäumen, wie auf den Kanaren und Wuschelkiefern wie in Anegada (BVIs). Wir gelangen zum berühmtern Belvedere. Von dort aus überblicken wir beide Buchten und dazwischen den Mont Rotui. Es sind viele Touristen da. Sehr beliebt sind anscheinend Quad-Touren. Über die Umweltverträglichkeit dieser Fortbewegungsmittel macht sich hier keiner Gedanken. Unsere Kinder sind fasziniert von den vielen Vorhängeschlössern, die hier am Zaun hängen. Auf dem Rückweg halten wir bei einem Ananas-Feld, machen Picknick und schauen uns die Pflanzen genauer an. Siehe da, viele haben bereits dicke Früchte gebildet. Moorea ist ja bekannt für süße, saftige Ananas. Im Laden kann man sie für einen Spottpreis erwerben, was wir auch tun. Unsere Kinder haben diese 9 km ohne Klagen absolviert. Sie sind doch schon ganz schön groß. Und eine Belohnung haben sie sich auch verdient.

Nach ein paar Haushaltstagen, sehen wir, dass am Tikki-Ankerplatz (Papetoai-Bay) gerade wenige Schiffe liegen. Wir nutzen die Chance und verlegen die MANGO um 2 Meilen weiter. Es ist genügend Raum um in alle Richtungen zu schwingen, je nach Wind, der Ankergrund ist Sand auf 4,40m, ein Traumankerplatz. Kurz nach unserer Ankunft beginnt es zu regnen. Der einzige, der heute noch Schnorcheln geht, ist Nick. Er sucht schon mal die Tikkis und sagt: „Es sieht so aus, als hätte hier jemand seine kaputten Tikkis entsorgt.“ Wir sind gespannt.

 

Gleich nach dem Frühstück schnappen wir unsere Schnorchel und Neos und fahren zu den Stingrays, also Stechrochen. Die Tiere werden von den Ausflugsbooten gefüttert, kommen auf Tuchfühlung und lassen sich im brusttiefen Wasser gut betrachten. Ja, eine Touristenveranstaltung. Deshalb wollen wir vor den Ausflugsbooten da sein. Zuerst sind nur wenige Leute an der Stelle und wenige Rochen schwimmen auf der Suche nach einem Lebensmittelsponsor recht entspannt hin und her. Sie mögen übrigens Dosenfisch. Wir haben alle die Gelegenheit ein Tier zu berühren und sind schon vollauf zufrieden mit dieser Erfahrung. Doch dann kommt ein erstes Ausflugsboot. Allein das Motorengeräusch scheint alle Rochen in der Umgebung angelockt zu haben. Plötzlich wimmelt es von Tieren. Ein Tourguide gibt Nick eine Fischgräte und schon ist dieser der beste Freund der Rochen. Sie sind sehr aufdringlich und versuchen ihn anzuknabbern. Zum Glück trägt er seinen Neoprenanzug…Nick genießt das ganze Spektakel in vollen Zügen. Der Rest der Familie bleibt respektvoll auf Distanz oder macht Fotos. Isa ist froh, als sie wieder im Beiboot sitzt, denn zum Schluss wurden die Rochen ziemlich rücksichtslos.

Am Nachmittag schwimmen wir die kurze Strecke bis zu den Tikkis, in Stein gehauenen Götterfiguren. Manche sind schon ziemlich mit Algen überwuchert. Um die Besichtigung noch etwas in die Länge zu ziehen, lassen wir die Kinder zig-mal tauchen um Fotos für den Größenvergleich zu schießen.

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