Huahine, Gesellschaftsinseln, Franz. Polynesien, 19.06. bis 25.06.2018

Die (Nacht-) Überfahrt von Moorea nach Huahine war echt zum Abgewöhnen. Am Tikki-Ankerplatz von Moorea gab es soviel vielversprechenden Wind, weiter draußen war es fast windstill. Lag es an der dunklen Wolke vor und oder am Windschatten der Insel. Keine Ahnung, die Wellen waren trotzdem da, als Kreuzsee. Bei diesem Geschüttel fühlt sogar Nick sich nicht mehr richtig wohl. Der Wind setzt aber glücklicherweise später wieder ein und wir können bis zur Passeinfahrt Huahine segeln, zum Schluss dann ohne Wellen, sehr angenehm. Wir ankern am Rande des Ankerfeldes bis wir den Hinweis erhalten, dass eine Muring frei sei. Da überlegen wir nur kurz, ziehen den Anker aus den Tiefen und schnappen uns die Muring. Am Nachmittag erkunden wir den Ort Fare, was schnell getan ist. Den Supermarkt verlassen wir mit leeren Händen, wir brauchen eigentlich nichts, weil wir ja in Tahiti gebunkert hatten und Baguettes waren bereits alle. Dafür buchen wir spontan ein Mietauto für morgen.

 

Unsere Inselrundfahrt verläuft im Uhrzeigersinn. Im Mietpreis inklusive war eine Straßenkarte mit Fotos und kurzer Beschreibung der Sehenswürdigkeiten. Das ergänzt unsere eigenen Vorbereitungen hervorragend. Das Muschelmuseum beim Flughafen hatte geschlossen, dafür gab es einen interessanten Aufenthalt bei einem Museum über polynesische Kultur. Dort gab es auch Infos über Tatoos, die Auslegerkanus und Original-„Grasröcke“ konnten bewundert werden. Im Außenbereich gab es restaurierte heilige Stätten, die Marae. Nur wenige hundert Meter weiter gab es alte, aber funktionsfähige Fischfallen und noch mehr Marae. Die kurze, kostenlose Perlfarmtour wurde uns von anderen Seglern empfohlen und die kurze Fahrt auf der Lagune war schon Spaß genug. Wir erfahren im Grunde nichts Neues und kaufen auch nichts. Der wichtigste Stopp sind die heiligen, blauäugigen Aale. Sie leben unter einem kleinen Felsvorsprung in einem Bach und werden bei unserer Ankunft gerade von einheimischen Touristen gefüttert. Meine Güte, waren die fett. Zum Schluss waren sie wohl kurz vor dem Platzen. Jetzt darf sich unser Chevrolet Shark einen kleinen Berg hoch quälen bis zum Belvedere. An diesem Ausblick vertilgen wir unsere mitgebrachten Sandwiches (und die anderen Touristen schauen uns ganz neidisch zu…). Noch ein Marae am Meer, eingebettet in eine Art Park. Unsere Kinder tollen ausgelassen auf der Wiese herum, Eric will Schubkarre machen und Sophie lernt endlich Radschlagen. Der schöne Strand von Avea Bay wird zum Ausruhen genutzt. Schön hier. Die Wellen plätschern nur sanft, weil wir auf der Wind abgewandten Seite der Insel sind. Golfrasen lässt uns rasten und später erneut herumtoben. Zuletzt besuchen wir einen Vanillegarten und kommen mit den Bewohnern ins Gespräch. Wir bekommen sogar eine reife dunkelbraune Vanilleschote geschenkt (die jedoch ihr Dasein in MANGOS Cockpit fristen muss, sie duftet einfach zu intensiv) und großzügigerweise noch anderes Obst. Unsere Kinder sind sehr froh als wir pünktlich zum Autoabgabetermin wieder in Fare ankommen, welch schöner Tag.

 

Einem Ausruh-Vormittag an Bord folgt ein Austob-Nachmittag am Strand. Die Kinder buddeln ausgiebig (wir lassen sie ja angeblich nie spielen, darüber beschwert sich insbesondere das Schulkind). An nahen Korallensteinen lässt es sich interessant Schnorcheln. Muränen, Pufferfische und unsere ersten Feuerfische seit der Karibik.

Am nächsten Schnorchel-Nachmittag kämpfen die Muränen sogar, spektakulär. Leider war keine Kamera dabei. Wir treffen uns zum Sundowner an der Bar und lernen SCHIRONN besser kennen, das erste Mal sind wir uns in Panama begegnet. (www.Captain-Sarah.de, ihr aufregender Blog). Wir spenden Sarah und Sven (die in Panama ausgeraubt wurden) eine batteriegetriebene elektrische Zahnbürste und bekommen ein Ladekabel (hä?), um eine klobige Batterie zu laden (äh, wie jetzt?), die zu dieser tollen ActionKamera gehört (*Verwirrung komplett!!!*), die jetzt uns gehören soll. Schockierend großzügig - Toll!

 

Als die Männer wieder einmal im Supermarkt unser Mittagessen jagen, können sie in einer nahen Bar die letzten Minuten des WM-Vorrundenspiels Deutschland gegen Schweden verfolgen. Sie sehen sogar das Tor Deutschlands in der letzten Minute der Nachspielzeit. Wir belohnen uns mit exorbitant leckeren Lammkoteletts mit Rotkraut. Nick und die Kinder probieren die neue Kamera im Wasser aus, während Isa die Löcher in den Bezügen der Cockpitkissen stopft.

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