Raiatea, Gesellschaftsinseln, Franz. Polynesien, 25.06. bis 29.06.2018

Das Ziel ist in Sichtweite, nach dem Frühstück geht es los. Zuerst haben wir genug Wind, um gemütlich zu segeln. Als der Wind nachlässt und böig wird, haben wir die Schaukelei irgendwann satt und starten den Motor. Unser Endpunkt ist die Faaroa Bay, so tief und lang und ohne andere Schiffe, so dass Isa Zweifel hat, ob wir hier richtig sind. Ganz am Ende der Bucht schnappen wir uns eine von zwei Murings im grünen, trüben Wasser und starten am frühen Nachmittag unsere Tour flussaufwärts mit dem Dinghi. Stellenweise ist es sehr flach, Baumstämme liegen knapp unter der Wasserlinie quer, da müssen wir rudern. Es ist schön still und romantisch, Blüten treiben auf dem Wasser, Brettwurzelbäume säumen das Ufer, grüne Idylle bis an die Wasserlinie. Wir sehen sogar einen schlafenden Fisch, der jedoch schnell fort schwimmt, als wir ihn mit dem Ruder anstupsen wollen. Sogar unsere Kinder genießen diesen Ausflug in die Natur und sind stolz darauf, diverse tropische Gewächse identifizieren zu können, beispielsweise den Brotfruchtbaum.

 

Am nächsten Tag ankern wir um. SCHIRONN haben uns von ihrem Ankerplatz vorgeschwärmt. Der Weg dorthin wird von Perlfarmbojen und den dazugehörigen Unterwasserleinen blockiert, aber das behindert uns nicht. Das Schwert ist hochgezogen und Nick steht am Bug, um Isa das Zeichen zum Auskuppeln des Motors zu geben, wenn ein Unterwasserhindernis kommt. Wir wollen keine Leinen im Propeller haben. Klappt problemlos. Flach-tief beschreibt den Ankerplatz am besten. Wir werfen den Anker auf 1,60m. Hinter der MANGO fällt der Grund massiv ab, wie bei einer Schüssel. Schwojen wollen wir hier nicht, also bringen wir vorsichtshalber unseren Heckanker aus. So liegt die MANGO sicher.

Am Nachmittag gehen wir alle Schnorcheln. Diese Stelle wird als Korallengarten bezeichnet und es gibt viele kleine bunte Fische. Sehr hübsch. Die Korallen sehen aus wie beschnittene Buchsbaumkugeln. Leider fehlt die Sonne und es wird uns schnell kalt.

 

Das Schnorcheln wiederholen wir am nächsten Vormittag bei Sonnenschein, bevor wir Anker-auf-gehen und Richtung Norden motoren. Ein Athlet im Auslegerkanu spart Trainingszeit und Kraft, indem er sich von unserem Kielwasser mitziehen lässt, vorbei geht es an der Insel-Hauptstadt und am Flugplatz bis zum „Werft-Gebiet“. Am Ankerplatz kurven wir eine gefühlte Ewigkeit herum, bis wir eine weniger tiefe Stelle für uns finden. Dabei entdecken wir unsere alten Freunde von der BLACKBILLY. Lulu kommt gleich herüber zu uns und gibt uns Infos über Australien bzw. die Häfen zum Einklarieren dort. Jetzt strukturiert sich dieses riesige Land etwas für uns, konkretere Pläne formen sich in unseren Köpfen. Wir wollen dort vor Anbruch der Zyklon-Saison in Sicherheit sein und Infos und Tipps von Australiern sind uns da herzlich willkommen…

 

Die einzige Attraktion hier ist ein ungesicherter Wasserhahn mit Trinkwasser. Diesen unerwarteten Wasserreichtum nutzen wir gleich zum Wäschewaschen. Am Nachmittag helfen Eric und Sophie begeistert beim Spülen der restlichen Wäsche an Land. Wir schlendern gemütlich über die Werft, lesen Schiffsnamen (Big Rock Candy Mountain war unser Lieblingsname, also Schlaraffenland) und „schwelgen“ in Werfterinnerungen. Irre, wie präsent das alles noch bei unseren Kindern ist.

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