Suwarrow, Cook-Inseln vom 20.07. bis 27.07.2018

Wir legen am 14.07. ab, trotz Bastille-Tag und Heiva-Festival. Seit Langem mal wieder eine richtig weite Etappe. Wir kommen recht gut durch und müssen kaum motoren. Im Hinterkopf spukt immer der Gedanke: Hoffentlich hält das Wetter, gegen Ende prophezeit der Wetterbericht eher Flaute. Davor wollen wir möglichst angekommen sein. Das schaffen wir auch und kommen nach sechs Tagen in Suwarrow an. Bei Sonnenaufgang sind wir am Pass, funken die Ranger dieses Nationalparks an und suchen einen Ankerplatz. Wir haben noch Zeit zu Frühstücken und etwas aufzuräumen, bevor die Ranger zum Einklarieren an Bord kommen.

Es gibt wieder viele Formulare auszufüllen. Sie besprühen unseren Innenraum mit Insektizid (jetzt sind wir definitiv Moskitofrei). Sie stören sich nicht an unseren Eiern, Fleisch, Milchprodukten oder Honig. Sehr entspannt.

Wir entspannen uns später auch beim Mittagsschlaf, der sicher bis zum anderen Morgen gedauert hätte. Aber da passen unsere Kinder schon auf. Wir werden zum Sundownwer eingeladen und erkunden vorher noch ein wenig die Insel. Es gibt Schaukeln, Hängematten und Sand zum Spielen. Ranger John recht gerade Laub zusammen und unsere Kinder greifen unaufgefordert zum Laubrechen und helfen kräftig mit. Wir sind überrascht darüber und sehr stolz.

Später treffen wir die Crews der anderen acht Segelboote. Viele davon haben wir in den Gesellschaftsinseln schon gesehen, alle sind sehr nett. Erst kurz vor sieben ist Sonnenuntergang, ja wir sind weiter nach Westen gekommen.

 

Ranger Harry war in seinem früheren Leben einmal Bäcker. Auf Vorschlag der Segler zeigt er uns Brot-Backen im Suwarrow-Stil. Gebacken wurde im ausrangierten Fass auf Lava-Steinen. Am Abend ist wieder Sundowner mit Brotverkostung. Als Tisch dient das Schild, das bei Abwesenheit der Ranger das Anlanden auf der Insel verbietet. Wir erfahren auch etwas über die alten Bräuche in den Cook-Inseln.

Bei Niedrigwasser spazieren wir mit den anderen Seglern über das Riff. Seltsames Szenario: Auf der einen Seite liegt ganz ruhig die türkisblaue Lagune, auf der anderen Seite der riesige Ozean mit seinen donnernden Wellen. Man muss gut aufpassen, wohin man tritt. Die Löcher sind tief und scharfkantig. Wir sehen schöne farbige Korallen, junge Fechterschnecken und ab und zu einen kleinen Fisch. Als die Tide kentert laufen wir am Korallenstrand auf der anderen Inselseite zurück. Dort finden wir Seeigelstacheln, lila und dick wie ein Bleistift.

 

Mantas soll es hier im kristallklaren Wasser auch geben. Unsere ersten beiden Versuche, sie zu beobachten waren vergeblich. Aber Nick ist hartnäckig und das wird belohnt. Ein tolles Erlebnis, auch für die Kinder.

Am Abend teilen die Ranger ihre gefangenen Fische mit den Seglern. Am Strand können wir beim Ausnehmen zusehen. Es sind auch einige Haie im seichten Wasser, die schon ungeduldig auf ihren Anteil der Beute warten. Sie stürzen sich gierig auf Innereien und Gräten. Das Wasser brodelt und spritzt ganz schön. Wir fahren später mit der großen Schüssel über den Ankerplatz und verteilen die Filets an die, die das Spektakel verpasst haben.

 

Wir umrunden noch die zweite Hälfte der Insel (alle anderen Bereiche des Atolls darf man nicht betreten) und sehen große Kokoskrabben an Land und schöne Parrotfische im flachen Wasser.

 

Inzwischen ist auch die MOYA angekommen, die Seglerfamilie, die wir in Bora Bora getroffen hatten. Wir lassen die Kinder spielen und genießen die Zeit zusammen. Sie verstecken einen Schatz auf der Insel, den wir eines Nachmittags zusammen suchen. Das hat allen großen Spaß gemacht.

 

Und schon geht unsere Zeit hier dem Ende entgegen. Das Ausklarieren ist wieder mit viel Papierkrieg verbunden. Dafür gab es zur Belohnung einen schönen Stempel im Reisepass. Wir freuen uns alle auf Eis in…

Kommentar schreiben

Kommentare: 0